Otto Schily: „Wälder abholzen, um Windräder zu bauen, ist ein Skandal“

Der ehemalige Umweltsenator von Hamburg, Fritz Vahrenholt, stellte gemeinsam mit dem ehemaligen Bundesinnenminister Otto Schily sein Buch „Die große Energiekrise, und wie wir sie bewältigen können“ am 17. Februar in Berlin vor. Beide Sozialdemokraten bekräftigten wissenschaftliche Erkenntnisse, es sei ein Fehler nur auf Wind- und Solarenergie zu setzen. Auf Atomenergie könne man nicht verzichten.

Die Energiewende ist gescheitert

In seinem neuen Buch “Die große Energiekrise” stellt Fritz Vahrenholt klar, dass noch nie in der Geschichte des Industriezeitalters Energie so knapp und teuer war wie heute. Er hält die Energiewende für gescheitert. Für die deutsche Wirtschaft sei das existenzbedrohend.

Dr. Fritz Vahrenholt, ehemals SPD-Umweltsenator in Hamburg, später Top-Manager bei Shell, RWE und dem Windkraftkonzern REpower, gründete bei RWE die Sparte RWE Innogy und baute das Geschäft des Konzerns mit sogenannten „Erneuerbaren Energien“ federführend auf. „Ich habe Zeit meines Lebens nur Erneuerbare Energien gemacht“, erklärt Vahrenholt im Interview und weist damit jede Verdächtigung zurück, Gegner einer Energiewende zu sein.

Vahrenholt plädiert für eine technologische Energie-Offensive in Deutschland, die alle Alternativen einbezieht, von der Schiefergas-Förderung über die CO2-freie Nutzung heimischer Braunkohle bis zur Entwicklung einer neuen Generation sichererer Kernkraftwerke.

Mit den Verkündern einer Klimakatastrophe hat Vahrenholt nichts gemein. Auf Unterstellungen Stefan Rahmstorf, Mitarbeiter beim Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), antwortete Vahrenholt 2022 in scharfer Form. „Im Unterschied zu Herrn Rahmstorf weiß ich, welche Grenzen Erneuerbare Energien haben, und daß diejenigen, die glauben, mit 100 Prozent Wind- und Solarenergie die Energieversorgung eines Industrielandes wie Deutschland bewerkstelligen zu können, den Menschen die Unwahrheit sagen“, sagte Fritz Vahrenholt im April 2022 in einem Interview mit JF-TV.

“Das macht sein Buch und seine Auftritte gefährlich”

Der Ressortleiter Wirtschaft des RND, Andreas Niesmann, greift auf Muster der Verleumdung von Kritikern zurück, obwohl sie sich auch in der Vergangenheit nicht bewährt haben. Er schreibt: “Es sind Botschaften, die vor allem beim konservativen Publikum und in Teilen der Wirtschaft gut ankommen, sodass Vahrenholt, den mehrere Medien bereits als „Klima-Sarrazin“ bezeichnet haben, in den vergangenen Jahren enormen Zulauf bekommen hat.”

Warum kommen die Botschaften von Schily und Vahrenholt nicht bei den Sozialdemokraten in Politik und Medien an?

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Nieswand räumt ein, es sei “nicht alles falsch, was Vahrenholt sagt und in seinem Buch schreibt. Aber: “Er fungiert als Brückenkopf zwischen ehrlich Besorgten und Klimaleugnern. Das macht sein Buch und seine Auftritte gefährlich.”

Das Problem, das RND mit der Kritik Schilys und Vahrenholts hat, liegt auf der Hand: Der frühere Innenminister und der Autor genießen in Deutschland ein hohes Ansehen. Einen weiteren Parteiausschluss aus fadenscheinigen Gründen würde die SPD in diesem Fall nicht überstehen. Ihre Erben stehen schon bereit.

Der frühere Innenminister Schily sagte bei der Präsentation des Buches, er wünsche sich, dass Vahrenholts Buch alle politischen Akteure zu der Einsicht bringe, dass die aktuelle Energiepolitik zu einem wirtschaftlichen Verlust führe, das Klima nicht rette und Umwelt belaste. Es sei „ein Skandal“, Windräder in Wälder zu bauen, ohne Rücksicht auf die Natur zu nehmen.”

Nieswand kommentiert: “Da nicken sie im Publikum eifrig – so als wäre es den Anwesenden nie um ein anderes Thema als den Umweltschutz gegangen.”

So ist es. Die Parteispitzen und ihre Schreiberlinge haben bisher nur nicht mitbekommen, was das Volk denkt und haben ignoriert, was es will.

Faina Faruz


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