Beobachtungen aus dem Revier

Unzuverlässiger Wind über Europa, Juli 2020

Unzuverlässiger Wind über Europa

Die halbstündlich aktualisierte Übersichtskarte der Windgeschwindigkeiten in Europa zeigt, dass an vielen Tagen Windflaute nicht nur in Deutschland, sondern flächendeckend in großen Teilen Europas herrscht. Um die Stromversorgung durch Windenergie für ganz Europa zu sichern, müssten, da man die Windkraftanlagen nicht hin- und herschieben kann, in jeder Region auf kleinster Fläche so viele Windkraftanlagen aufgestellt werden, damit sie die Regionen, in denen der Wind zu schwach weht, mit Strom versorgen können. Und wenn über Europa kein Wind weht?

Kein Wind über Europa

Beispiel: 18. Juli 2020

*Messbezeichnungen

Beispiel: 19. Juli 2020

Der Optimismus der Windkraftbefürworter ist grenzenlos

2010 betrug die Gesamtkapazität von Windenergieanlagen in Europa rund 84.000 Megawatt (MW). Ende des Jahres 2016 waren in Europa Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 161.000 MW installiert. Allein in Deutschland hat sich die Nennleistung sämtlicher Windenergieanlagen in den letzten 16 Jahren verachtfacht. Insgesamt waren bis Ende 2019 in Europa 205.000 MW Windenergie installiert.

Fraunhofer-Institut (IWES)

Der Optimismus der Windkraftbefürworter war und ist grenzenlos. 2010 sagte zum Beispiel Jürgen Schmid, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energie-Systemtechnik (IWES) in Kassel, zudem Hochschullehrer an der dortigen Universität, der Frankfurter Rundschau 2010: „Irgendwo weht in Europa immer Wind“. Man brauche nur neue transeuropäische Leitungsnetze, mit denen man den Strom verlustarm verteilen könne und die skandinavischen Pumpspeicher-Kraftwerke einzubinden. Dann stünden ausreichend Puffer zur Verfügung und es gäbe kaum noch Schwankungen.

Grüne Welt

Annalena Baerbock, Bundesvorsitzende der Grünen, erklärte am 21. Januar 2018 im Deutschlandfunk-Gespräch, dass das von Fachleuten ungelöste Problem der Stromspeicherung in Deutschland gelöst sei.

"An Tagen wie diesen, wo es grau ist, da haben wir natürlich viel weniger erneuerbare Energien. Deswegen haben wir Speicher. Deswegen fungiert das Netz als Speicher. Und das ist alles ausgerechnet."
(Annalena Baerbock) 

Zehn- bis 14-tägige Schwachwindphasen in jedem Jahr sind seit 2010 keine Seltenheit

Die skandinavischen Pumpspeicher-Kraftwerke decken den skandinavischen Verbrauch. Menschen kann man belügen, die Natur nicht. Selbst dann, wenn die transeuropäischen Leitungsnetze ausgebaut sein sollten, können Schwankungen in absehbarer Zeit nicht ausgeglichen werden. Zehn- bis 14-tägige Schwachwindphasen in jedem Jahr sind seit 2010 keine Seltenheit (Studie VGB, 2017). Pumpspeicher-Kraftwerke und Batterien können Schwankungen nur stundenweise überbrücken. Und geeignete Großspeicher sind noch immer nicht in Sicht.

Beppler

500 Milliarden Euro kostete der Ausbau erneuerbarer Energien bisher – zur Freude der Energiewende-Profiteure, zu Lasten der Bevölkerung.

Der VGB, ein technischer Verband der Energieanlagen-Betreiber, kommt in seiner Studie (2017) zu folgendem Ergebnis:

(Netzfund)

Quellen:

Titelbild: blickpixel, pixabay

*Messbezeichnungen
Der Knoten (kn oder kt) ist ein Geschwindigkeitsmaß in der See- und Luftfahrt bzw. der Meteorologie, das auf der Längeneinheit Seemeile (sm) oder nautische Meile (NM, nmi, n.mi.) beruht. Eine Seemeile entspricht exakt der Länge von 1852 Metern. Andere häufig verwendete Messbezeichnungen sind:

m/s (Meter pro Sekunde). 1 kn entspricht 0,514 m/s.
km/h (Kilometer pro Stunde). 1 kn entspricht 1,852 km/h.

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Wernicke


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