Die Stromverbraucher in Deutschland haben 2014 so viel für die Zwangsabregelung von Windrädern bezahlt wie noch nie. Nach Informationen des Wirtschaftsmagazins ‘Capital’ (Ausgabe 8/2015, EVT 23. Juli) übertrafen die Entschädigungen an die Betreiber von Erneuerbaren-Energien-Anlagen erstmals die Grenze von 100 Mio. Euro.[1]
Entschädigungen für nicht erzeugten Grünstrom werden 2015 deutlich steigen
2013 waren es “nur” 43,7 Mio. Euro, die an Entschädigungen für die Abregelung von Windrädern gezahlt wurden. Für das Jahr 2015 erwarten die Netzbetreiber eine weitere drastische Zunahme der Eingriffe. Allein für Tennet würden die Kosten für nicht ins Netz eingespeisten Strom voraussichtlich 150 Mio. Euro erreichen, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Urban Keussen, dem Wirtschaftsmagazin ‘Capital’.
Die sprunghaft steigenden Kosten für die Abregelung von Windrädern seien eine Folge des rasanten Ausbaus der regenerativen Energien, meint ‘Capital’. Entlastung versprächen sich die Netzbetreiber von den Plänen für den Netzausbau, die Bund und Länder im Zuge der Energiewende beschlossen haben. “Wir brauchen dringend neue Stromverbindungen von Nord nach Süd, um den Windstrom aus Norddeutschland abzutransportieren”, sagte Tennet-Chef Keussen. Dabei spiele die SuedLink-Trasse von Schleswig-Holstein nach Bayern eine wichtige Rolle.
Eine Stromautobahn wird den Strom allerdings noch teurer machen, weil Strom auch zukünftig über den Bedarf hinaus produziert werden wird. Das von den Befürwortern der Erneuerbaren Energien stets als Vorbild gepriesene Modell in Feldheim ist dafür ein anschauliches Beispiel. Dort wird die hundertfache Menge des von Feldheim benötigten Stroms erzeugt. [2]
Damit dieses Modell funktioniert, muss der Strom jetzt und in Zukunft in andere Regionen exportiert werden können. Dies setzt aber voraus, dass die anderen Regionen keine eigenen Windkraftanlagen bauen dürfen oder ihnen der Bezug von (vielleicht billigerem) Strom aus dem Ausland verboten wird. Dies wird nicht möglich sein, so dass die Betreiber mit ständig wachsenden Entschädigungen rechnen dürfen, die mit jedem Megawatt Strom aus Erneuerbaren Energien weiter wachsen werden. Es wird zwar viel von Stromspeichern gesprochen, aber die sind entweder uneffektiv oder physikalisch nicht realisierbar.
Die Geldschneiderei beginnt aber bereits früher, vor dem Weitertransport des zuviel erzeugten Stroms, nämlich bei den Windkraftindustrieanlagen selbst.
Das Abzockermodell
Windkraftindustrieanlagen dienen nicht dazu, (möglichst viel) Strom zu erzeugen, sondern möglichst lange Strom zu erzeugen.
Siemens ist sich des Problems, dass die heutigen Windkraftanlagen einer Dauerbelastung nicht 20 Jahre standhalten können, bewusst. Aus diesem Grund empfiehlt das Unternehmen den Betreibern eine Software, “die die Windlast auf die Anlage so reguliert, dass diese ihre Lebenszeit von 20 Jahren auch garantiert unbeschadet erreicht.” Hat der Erfinder der Software die Physik überlistet? Natürlich nicht! Damit die Bauteile nicht schneller verschleißen als vorgesehen, “messen in Siemens-Anlagen daher Sensoren an der Nabe des Windrades dessen Belastung, und Egedals Software überprüft, ob sie mit dem idealen Lastprofil übereinstimmt” – und drosseln notfalls die Stromproduktion. Siemens:
“Denn anders als vielleicht vom Laien vermutet, sollte sich ein Rotor nicht immer mit voller Kraft drehen – ansonsten verschleißen die Bauteile schneller als vorgesehen.” Siemens ferner: „Für den Betreiber ist es wichtiger, dass eine Anlage möglichst lange Strom liefert, als dass sie immer möglichst viel Strom liefert…”. [3]
Die Stromverbraucher bezahlen über Steuergelder und wachsende Strompreise ein sinnloses Energieversorgungs-Zweitsystem, das alleine, ohne Kohle und Kernkraft, niemals funktionieren kann. Die Subventionen für Erneuerbare Energien verkehren (volks-)wirtschaftlich vernünftiges Handeln in staatlich geförderte Abzockerei zu Gunsten einer neuen Industrie. Ohne Subventionen könnte sie ihr volkswirtschaftlich desaströses Vorgehen nicht realisieren.
Die Stromautobahnen werden die Kosten für die Verbraucher noch schneller und in unkalkulierbare Höhen treiben.
Quellen:
[1] http://www.capital.de/dasmagazin/wind-wird-teuer-fuer-stromkunden.html
[2] http://ruhrkultour.de/feldheim-eine-13-millionen-euro-megabatterie-fuer-die-selbstversorger/ (weiterführende Links)
[3] http://ruhrkultour.de/wp-content/uploads/2016/04/43_de.pdf
Titelfoto: Steppinstars