Die Grünen kommen beim Aufbau ihres Wirtschaftsbeirats voran

Die Grünen kommen beim Aufbau ihres Wirtschaftsbeirats voran, meldete das Handelsblatt am 9. September 2018. Eine Gruppe von 50 Managern, Unternehmern und Beratern werde zu den Gründungsmitgliedern gehören, wenn sich der geplante Beirat Mitte Oktober 2018 in Berlin konstituiert.

Auch die Chefs großer Konzerne machen keinen Bogen mehr um die Grünen, stellt das Handelsblatt fest. So werden Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender des weltweit größten Chemiekonzerns BASF mit Hauptsitz in Ludwigshafen am Rhein, und Hagen Pfundner, Vorstand des Schweizer Pharmakonzerns Roche mit drei Hauptstandorten und 16.000 Mitarbeitern allein in Deutschland, mit von der Partie sein. Ziel sei es, über einen klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft zu diskutieren. Beide Unternehmen bestätigten dem “Handelsblatt” die Teilnahme.

Als eines der führenden Chemieunternehmen weltweit führe man eine “offene Diskussion mit allen Gruppen, die an einem Dialog und an einer gemeinsamen Zukunftsgestaltung interessiert sind”, sagte Brudermüller. Roche-Vorstand Pfundner sagte, er sehe “eine Möglichkeit, ein besseres Wissen und Verständnis für die Besonderheiten der forschenden Gesundheitsindustrie zu vermitteln”. Gleichzeitig sei es für ihn eine Chance, von den Teilnehmern aus Politik und Wirtschaft zu lernen. “Aus Erfahrung weiß ich, dass ein konstruktiver Dialog helfen kann, Berührungsängste abzubauen, was eine Voraussetzung ist, um politische Lösungen zu entwerfen, die den wirtschaftlichen Realitäten Rechnung tragen.”

In dem Gremium finden sich neben Brudermüller und Pfundner beispielsweise Premal Desai, Finanzvorstand bei der Thyssen-Krupp Steel Europe AG, oder Gerd Chrzanowski, der zur Leitungsspitze der Schwarz-Gruppe gehört, zu der die Handelsketten Lidl und Kaufland zählen. Weitere Teilnehmer kommen aus den Bereichen Abfallwirtschaft, Auto, Bau, Bekleidung, Bildung, Dienstleistungen, Energie, Finanzen, Versicherungen, Immobilien, Informationstechnologie, Luftfahrt, Maschinenbau, Medizintechnik und Verkehr.

Zuständig für Aufbau und Koordinierung des Beirats ist die wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Kerstin Andreae. Sie sagte: “Aus Erfahrung weiß ich, dass ein konstruktiver Dialog helfen kann, Berührungsängste abzubauen, was eine Voraussetzung ist, um politische Lösungen zu entwerfen, die den wirtschaftlichen Realitäten Rechnung tragen.”

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Beim ersten Treffen am 8. Oktober in Berlin sollte es laut Andreae erst einmal darum gehen, sich kennenzulernen. Aufseiten der Grünen nehmen unter anderen die Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt teil sowie die Parteivorsitzende Annalena Baerbock. Konkret soll dabei über den Entwurf der Grünen für ein Einwanderungsgesetz diskutiert werden.

“Unsere Botschaft an die Unternehmen ist: Wir brauchen euch — und wir brauchen mehr von euch”, sagte Andreae dem Handelsblatt.

VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann kritisierte die Auswahl der Unternehmen: „Allerdings suchen sich die Grünen oft einzelne Unternehmen heraus, die sie dann als Vorzeigebetriebe für eine ganze Branche präsentieren.”

Im Mittelpunkt steht allerdings der “Klimaschutz”. Sogar der Bundesverband der Deutschen Industrie fordere von der Politik, den Klimaschutz als „bedeutende Chance für die Wirtschaft“ anzuerkennen, bemerkt das Handelsblatt. Andreae appellierte an die Regierung, endlich aktiv zu werden.

Die Grünen planen zwei bis drei jährliche Treffen des Beirats.

Die Expresszeitung wählte am 9.9.2018 als Titel des Berichts über den Wirtschaftsbeirat: “der-club-der-milliardaere-und-sein-kulturmarxismus-fuer-die-massen”. Diese Seite existiert nicht mehr.


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