Heise Online berichtet über einen Vertrag, den die US Army Anfang September mit dem kalifornischen Unternehmen AeroVironment über 4.9 Millionen US-Dollar für die Kampf-Mikrodrohne Switchblade abschloss. Sie soll als Geschoss mit einer Sprengladung zum Töten von Gegnern dienen können.
Florian Rötzer: Die US Army “beginnt damit eine neue Etappe des Roboterkriegs.”
Mit Drohnen, die das Pentagon im Afghanistankrieg einsetzt, lassen sich Gegner aus sicherer Entfernung und weitaus billiger als mit bemannten Flugzeugen überwachen, jagen und töten, sind aber auffällig und laut. Die Mikrodrohnen sind gerade mal 2 kg schwer, lassen sich im Rucksack transportieren, übertragen Bilder, fliegen, angetrieben durch einen Elektromotor, leise mit hoher Geschwindigkeit und sind bewaffnet.
Die Mikrodrohnen sind Waffen, Kamikaze-Drohnen, die, so der Bericht der Nachrichtenagentur AFP, mit hoher Präzision und geringem Risiko für Kollateralschaden wie ein Geschoss in den Gegner hineinfliegen und beim Aufprall eine kleine Sprengladung zünden (“high-precision low collateral damage strike”).
“Man braucht keine große Anstrengung der Fantasie, um sich vorstellen zu können, welche Wunderwaffe solche Kamikaze-Drohnen auch für Attentäter oder Mörder sein können. Unter offenem Himmel wäre niemand mehr sicher, nicht zum Opfer eines solchen Anschlags werden zu können. Wenn die Kamikaze-Drohnen billig genug werden, dürften sie auch das Ende der Selbstmordanschläge einläuten und so manche der als Helden gefeierten Todeskandidaten profanisieren. Vermessen wäre jedenfalls der Glaube, man könne solche Waffen so kontrollieren, dass die “Bösen” sie nicht in die Finger bekommen.”
Ist es Paranoia, anzunehmen, dass solche bewaffneten Mikrodrohnen auch in die Hände von Kriminellen wandern werden, wie es einem Leserkommentar heißt?
Quelle: Vorsicht, die Kamikaze-Mikrodrohnen kommen, Heise Online, 20.10.2011
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