Die britische Regierung veröffentlichte 2013 eine Grafik, welche den unglaublichen Flächenbedarf von Solar- und Windenergieanlagen im Vergleich zu Kernkraftwerken zeigt. Um 3.220 MW Strom zu produzieren, braucht das Kernkraftwerk Hinkleypoint C eine Fläche von 1,74 km². Ein Solarpark benötigt 526 km², ein Windpark 1.012 km². Für die Solar- und Windproduktion ist die benötigte Fläche etwa 300- bis 580-mal größer als die für Kernenergie. Die Grafik verschwand.
- Eine Grafik verschwindet
- Landnutzung Vergleich Kernkraft- gegen Wind- und Solarkraft
- Hinkley Point C – 26 Billionen Wattstunden pro Jahr
- Solarpark
- Windpark
- Flächenvergleich nach C3headlines
- Flächenverbrauch nach Berechnungen von EGEU
- Die Erneuerbaren sind Landfresser
- Wie berechnen ÖRR und Windindustrie den Flächenverbrauch für Windkraftanlagen?
- Buchempfehlungen
- Beitragsservice des ÖRR
- Nachtrag
Eine Grafik verschwindet
Die Darstellung (siehe Grafik oben) vergleicht die benötigte Flächeneinheit (in Hektar oder km²) nach ihrer Strommenge, die sie in einem Jahr produziert.
Die Grafik wurde gelöscht, wie Dr. Robert E. Buxbaum auf seinem Forschungsblog schreibt. 2013 zensierte das britische Ministerium für Energie und Klimawandel seine eigenen Infografiken zur Landnutzung von Windenergie.
Laut Robert E. Buxbaum berichtete The Telegraph, dass die Abteilung für Energie und Klimawandel (DECC) die Infografiken schnell von ihrer Website löschte, nachdem die Renewable Energy Association sie als “nicht hilfreich” bezeichnet hatte. (Die Seiten von The Telegraph und Renewable Energy Association wurden zwischenzeitlich gelöscht)
Die Unterschiede des Flächenverbrauchs sind umwerfend:
Für die Solar- und Windproduktion ist die benötigte Fläche etwa 300- bis 580-mal größer als die für Kernenergie.
Der Vergleich hinkt jedoch; denn beide Energieformen können die Kernenergie wegen ihrer Unzuverlässigkeit und Abhängigkeit von Wind und Sonne niemals ersetzen.
Landnutzung Vergleich Kernkraft- gegen Wind- und Solarkraft
Der Vorteil der Kernenergie gegenüber Sonne und Wind besteht nicht nur in ihrem geringen Landverbrauch. Hinzu kommt, dass bei ordnungsgemäßem Betrieb durch die Kernenergie keine Wasser- oder Luftverschmutzung verursacht wird, sagt Robert E. Buxbaum.
Robert Buxbaum ist Präsident von REB Research, einem Hersteller von Wasserstoffgeneratoren und -reinigern – hauptsächlich auf der Basis von Membranreaktoren. In seiner Doktorarbeit befasste sich Buxbaum mit Kernfusionskraft. Sein privates Interesse gilt dem Naturschutz.
Buxbaum vergleicht den Flächenverbrauch der verschiedenen Techniken mit den geleisteten Wattstunden pro Jahr.
Hinkley Point C – 26 Billionen Wattstunden pro Jahr
Das Kernkraftwerk Hinkley Point liegt an der Südwestküste von England in der Grafschaft Somerset.
Der Standort für das neu zugelassene Kernkraftwerk Hinkley Point C umfasst 174 Hektar oder 1,74 km² oder 1.740.150 m² (430 Acres). Er ist derzeit die Heimat von Hinkley Point B, einem Kernkraftwerk, das für den Ruhestand vorgesehen ist. Wenn Hinkley Point C an demselben Standort gebaut wird, werden 26 Billionen Wattstunden pro Jahr (3.200 MW, 93% Betriebszeit) hinzukommen, was etwa 7% des gesamten britischen Bedarfs entspricht. Noch mehr Energie würde von diesen 430 Acres geliefert, wenn Hinkley B nicht heruntergefahren wird.
Solarpark
Ein Solarpark zur Produktion von 26 Billionen W/h/Jahr würde 52.609 Hektar oder 526 km² oder 526.091.800 m² (130.000 Acres) benötigen. Auf dieser Fläche würden sie auf jeden m² umgerechnet 1,36 Stunden Sonne pro Tag haben, was angesichts des Platzes für Straßen und Energiespeicher und dem trüben Wetter in England nicht unangemessen ist. Solarenergie erfordert viel Energiespeicherung, da Sie nur tagsüber, wenn keine Wolken vorhanden sind, die volle Leistung bringen.
Windpark
Ein Windpark benötigt noch mehr Land als Solaranlagen, 101.171 Hektar oder 1.012 km² oder 1.011.715.000 m² (250.000 Acres). Die Turbinen müssen einen gewissen Abstand voneinander haben. Zwar kann die Windparkfläche doppelt genutzt werden, so dass beispielsweise 1.000 Quadratkilometer Land bewirtschaftet werden können. Es ist jedoch immer noch viel Platz für Zuwege und Instandhaltungen erforderlich.
Flächenvergleich nach C3headlines
Bereits 2009 hatte C3headlines.com nach eigenen Angaben ein ähnliches Bild zu einem Flächenvergleich erstellt. Es zeigt, wie viel Land benötigt würde, um alle US-amerikanischen Anlagen für fossile Brennstoffe durch Solar- und Windkraftanlagen zu ersetzen. Die Grafik basiert auf einer Analyse, die laut C3 jedoch gelöscht wurde.
Flächenverbrauch nach Berechnungen von EGEU
“Es gibt in Deutschland keinen annähernd so extremen Flächenverbrauch wie bei den für die sog. Energiewende hoch subventionierten Techniken Windkraft und Biomasse-Verstromung.” Zu diesem Ergebnis kommt Dr. Günter Keil (EGEU).
Die Unterschiede in deren Flächenbedarf sind extrem, sagt Günter Keil. Konventionelle Kraftwerke benötigen zwischen 25 und 50 m² pro Million in einem Jahr erzeugten Kilowattstunden (kWh). Selbst bei der Berücksichtigung der Tagebaufläche für ein Braunkohlekraftwerk liegt der Flächenbedarf “nur” bei 1.330 m²/GWh. Für die “Erneuerbaren” ergeben sich nach der Berechnung Keils noch weitaus höhere Werte:
Die Windparks an Land beanspruchen nach seiner Berechnung etwa die 1.700-fache Fläche konventioneller Kraftwerke.
Die Erneuerbaren sind Landfresser
Für die riesigen Maisfelder, die für die Biogaserzeugung und die anschließende Verstromung des Biogases angelegt wurden, ergibt sich ein noch höherer Flächenbedarf von rund 590.000 m²/GWh, sagt Günter Keil.
Das ist mehr als das 15.000-fache des Flächenbedarfs für Kohle-, Gas- und Kernkraftwerke, die die gleiche Jahres-Strommenge erzeugen – und das in einem dichtbesiedelten Land.
Wie berechnen ÖRR und Windindustrie den Flächenverbrauch für Windkraftanlagen?
Die Windindustrie schweigt sich über Berechnungen nach erbrachten Leistungen der technischen Anlagen aus.
Als Beispiel für das öffentlich-rechtliche Nachplappern von Werbeinformationen der Windindustrie dient dieses Mal nicht der WDR, sondern der Bayerische Rundfunk (BR). Er hat, weil es modern ist, einen “Faktenfuchs”.
Der “Faktenfuchs” des BR sagt, er habe fünf Behauptungen über Windkraft geprüft. Darunter auch die These: “Für Windkraft geht zu viel Fläche drauf!” Der BR beruft sich auf zwei Quellen, die denselben methodischen Ansatz, die Bodenversiegelung als Kenngröße wählen. Keine der Quellen setzt sich mit dem Verhältnis von erbrachter Leistung und Flächenbedarf auseinander.
- Wissenschaftlicher Dienst des Bundestages
Laut einer Untersuchung des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages ist der “Flächenverbrauch vergleichsweise gering”.
Die Ausführungen des Wissenschaftlichen Dienstes beschränken sich auf einen einzigen Satz: “Der Flächenbedarf ist bei der Installation von Windkraftanlagen vergleichsweise gering.” Dabei bezieht sich der Wissenschaftliche Dienst auf zwei Quellen, eine davon ist das Bundesumweltamt. - Die Windindustrie
Die Windindustrie gibt ihn mit 0,15 bis 0,25 Hektar pro Windrad an. Zum Vergleich fügt der BR hinzu: Laut Umweltbundesamt werden für die Braunkohle-Verstromung 7,5 Hektar aufgebraucht – täglich.
Das Fazit des BR ist blamabel und bestätigt den Verdacht, dass der ÖRR in die Rolle eines mit privatunternehmerischen Interessen verknüpften Staatsfunks geschlüpft ist. Vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk muss jedoch kein Gebührenzahler unwidersprochen hinnehmen, dass ihm wichtige Informationen vorenthalten werden.
Buchempfehlungen
-
Jörg Rehmann: End of Landschaft (DVD)
-
Kai Rusert: Der Elektroauto-Schwindel
-
André D. Thess: Sieben Energiewendemärchen?
-
Frank Hennig: Klimadämmerung
-
Verena Herleth: Blackout – Sei vorbereitet!
-
Fritz Vahrenholt, Sebastian Lüning: Unerwünschte Wahrheiten
-
Hans-Werner Sinn: Das grüne Paradoxon
-
T. C. A. Greilich: Bedrohung Blackout
-
Horst-Joachim Lüdecke: Energie und Klima
-
Horst-Joachim Lüdecke, Götz Ruprecht: Kernenergie
-
Bruno Pellaud: Kernenergie Schweiz
-
Helmut Böttiger: Kernenergie
Beitragsservice des ÖRR
Nachtrag
Erneuerbare Energien im Realitätscheck – David MacCay. Synchronisiert von Simeon Preuß.
Ein Gedanke zu “Der unglaubliche Flächenbedarf durch Wind & Solar”
Dieser Artikel ist äußerst einseitig und zieht in keinster Weise irgendwelche Lehren, aus den mitunter horrenden Folgen der Atomkraft, die ganze Landstriche unbewohnbar machen können – s. Fukushima – noch aus der ungelösten Endlagerfrage, der Verknappung und des Konfliktpotentials von Uran, den Schäden durch Verstrahlung in den Fördergebieten, dem Proliferationsproblem von Nuklearwaffen, oder auch aus nur der schlichten Unwirtschaftlichkeit der Technologie an sich, kalkulierte man konsequent die Risiken und die auf die Gesellschaft abgewälzten Kosten in den Strompreis mit ein. Gemessen daran sind die zur Deckung des Weltenergiebedarfs nötigen Flächenverbräuche sicherlich ein annehmbarer Nachteil der ansonsten relativ unproblematischen und äußerst kostengünstigen regenerativen Energiequellen, die hier und jetzt bereits existieren.