Beobachtungen aus dem Revier

Chronik Affenpocken

22.05.2022 Erste Länder ergreifen bereits Maßnahmen

Belgien hat laut Medienberichten eine Quarantäne von bis zu 21 Tagen für Menschen beschlossen, die an Affenpocken erkrankt sind. In dem Land wurde mittlerweile der vierte Fall bestätigt, berichtet unter anderem „The Brussel Times“. Dies gelte jedoch nicht für Kontaktpersonen.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab es Stand Samstag 92 bestätigte Fälle von Affenpocken und 28 Verdachtsfälle aus insgesamt zwölf Ländern, in denen sie sich üblicherweise nicht verbreiten.

Die WHO erarbeitet derzeit Leitlinien zur Eindämmung der Ausbreitung. Es werde befürchtet, dass die Zahl der Fälle in den Sommermonaten weiter ansteigen könnte, sagte der Chef-WHO-Berater für Infektionsgefahren, David Heymann, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Der Ausbruch der Affenpocken sei aber nicht mit den Anfängen der Coronavirus-Pandemie vergleichbar, da die Krankheit nicht so leicht übertragbar sei. Die WHO gehe davon aus, dass der Ausbruch durch sexuelle Kontakte ausgelöst worden sei.

https://www.welt.de/wissenschaft/article238916859/21-Tage-Isolation-Belgien-schickt-Infizierte-mit-Affenpocken-in-Quarantaene.html

22.05.2022 Neues Virus: WHO fordert Maßnahmen gegen Affenpocken. Seit 2013 ist in der EU Imvanex zugelassen

  • Sterblichkeit von insgesamt einem Prozent haben, das betrifft vor allem Kinder unter 16 Jahren
  • Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor einer beschleunigten Ausbreitung des neuen Virus.
  • Eine neue Pandemie sei dennoch laut Experten nicht zu befürchten.
  • Übertragen werde der Erreger Virus vor allem über direkten Kontakt oder Kontakt zu kontaminierten Materialien.
  • Es müssten Fälle umfassend ausfindig gemacht und isoliert werden, sowie Ansteckungswege rückverfolgt werden.
  • Gefährdet sind Menschen mit nur schwachen Abwehrkräften. Dazu gehören beispielsweise Tumorpatienten mit schwerer Immunsuppression.
  • Es werde diskutiert, ob man diese Risikogruppen mit einer Impfung schütze.
  • Auch die Impfung von Kontaktpersonen wird momentan geprüft.
  • Seit 2013 ist in der EU demnach der Impfstoff Imvanex zugelassen.

Das Virus verursache nach Angaben von Gesundheitsbehörden meist nur milde Symptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und Hautausschlag. Affenpocken können laut BZ aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen, in Einzelfällen sind tödliche Erkrankungen möglich. Übertragen werde der Erreger Virus vor allem über direkten Kontakt oder Kontakt zu kontaminierten Materialien.

Es müssten Fälle umfassend ausfindig gemacht und isoliert werden, sowie Ansteckungswege rückverfolgt werden.

Reisebeschränkungen oder Absagen von Veranstaltungen in betroffenen Ländern sind aus Sicht der WHO derzeit nicht notwendig. Die Organisation wies zwar darauf hin, dass es bei Massenveranstaltungen zu Ansteckungen kommen kann, betonte aber auch, dass Vorsichtsmaßnahmen gegen Covid-19 auch gegen Affenpocken wirken.

Neben rund 90 bestätigten Infektionen gibt es laut BZ 30 Verdachtsfällen in Ländern, in denen das in West- und Zentralafrika heimische Virus normalerweise nicht auftritt. Die Infektionen seien atypisch, weil die meisten Betroffenen zuvor nicht in diese Länder gereist seien. In Europa wurden demnach bisher unter anderem Fälle gemeldet aus Spanien, Großbritannien, Frankreich, Italien oder der Schweiz. Auch in Australien, Kanada und den USA gab es Nachweise der Erkrankung.

„Eine neue Pandemie haben wir nicht zu befürchten“, sagte der Virologe Gerd Sutter von der Ludwig-Maxiliams-Universität München in einem Interview am Samstag bei „Zeit Online“.

Mit einem weiteren Anstieg der Infektionen rechne auch Clemens Wendtner, Chefarzt der infektiologischen Klinik des Schwabinger Krankenhauses, wo der Münchner Patient behandelt wird – ein 26 Jahre alter Mann aus Brasilien. Er war von Portugal über Spanien nach München gereist und hatte sich zuvor in Düsseldorf und Frankfurt/Main aufgehalten.

Die Affenpocken breiten sich immer mal aus, aber lediglich punktuell. Das machen sie bei Weitem nicht so effizient wie die Grippe oder Sars-CoV-2“, sagte der Pockenvirologe.

„Allgemein geht man davon aus, dass die westafrikanischen Affenpocken eine Sterblichkeit von insgesamt einem Prozent haben, das betrifft vor allem Kinder unter 16 Jahren“, sagte Wendtner laut BZ. “Das ist eine Erkrankung, die meines Erachtens nicht das Potenzial hat, die Bevölkerung massiv zu gefährden.“

(Anmerkung: Die Gefährdung durch Corona-Viren liegt deutlich niedriger als ein Prozent)

Vorsicht ist laut BZ nach Ansicht Wendtners bei immunsupprimierten Patientengruppen geboten, also solchen mit nur schwachen Abwehrkräften. Dazu gehören beispielsweise Tumorpatienten mit schwerer Immunsuppression.

Es werde diskutiert, ob man diese Risikogruppen mit einer Impfung schütze.

Seit 2013 ist in der EU demnach der Impfstoff Imvanex zugelassen. Auch die Impfung von Kontaktpersonen wird momentan geprüft

https://www.berliner-zeitung.de/news/WHO-fordert-massnahmen-gegen-affenpocken-li.229282

22.05.2022 WHO erarbeitet Leitlinien zur Bekämpfung des Virus

Die Weltgesundheitsorganisation arbeitet nach eigenen Angaben an Leitlinien, um die Ausbreitung der Affenpocken einzudämmen.

Der Vorsitzende Berater der WHO für Infektionskrankheiten, Heyman, sagte laut Deutschlandfunk der Nachrichtenagentur Reuters, es werde befürchtet, dass die Zahl der Fälle in den Sommermonaten weiter ansteigen könnte.

Enger Kontakt sei der wichtigste Übertragungsweg für das Virus, betonte Heymann. So seien beispielsweise Eltern, die sich um kranke Kinder kümmerten, ebenso gefährdet wie Gesundheitspersonal.

Affenpocken seien bereits in zahlreichen Ländern ausgebrochen. Zuletzt seien erste Fälle auch aus Israel und der Schweiz gemeldet worden.

In Deutschland sei der aus Afrika stammende Erreger bei einem Patienten in München und bei zweien in Berlin nachgewiesen worden.

In den Niederlanden hat der staatliche Gesundheitsdienst eine Meldepflicht für die Krankheit erlassen.

Diese Nachricht wurde am 22.05.2022 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
https://www.deutschlandfunk.de/WHO-erarbeitet-leitlinien-zur-bekaempfung-des-virus-110.html

20.05.2022 Affenpocken Erster Fall in Bayern bestätigt

“Der erste Fall von Affenpocken in Deutschland ist in Bayern bestätigt worden, und zwar im Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München. Fragen dazu an Jeanne Turczynski aus der BR-Wissenschafts-Redaktion.” BR Fernsehen, Online bis 27.05.2022, 16:24 Uhr

https://www.br.de/mediathek/video/affenpocken-erster-fall-in-bayern-bestaetigt-av:6287a4ddfff9dd00084e8c95

20.05.2022 Tagblatt: Es gibt keine Impfung gegen Affenpocken

Wahrscheinlich haben sich die Viren der Affenpocken beim Sex zwischen Männern unerkannt in Europa verbreitet. Die WHO ruft zur Isolation von Betroffenen auf. Noch gibt es keine Fälle in der Schweiz.

Der Ausschlag sieht je nach Phase unter­schiedlich aus und ähnelt Windpocken und Syphilis. Es gibt keine spezifische Therapie und keine Impfung gegen Affenpocken.

https://www.tagblatt.ch/leben/seuche-affenpocken-breiten-sich-in-europa-auf-unbekannten-wegen-aus-ld.2293963

20.05.2022 UK: Erreger ist von Mensch zu Mensch übertragbar

In Großbritannien hat sich die Zahl der erfassten Fälle der seltenen Erkrankung nach Angaben der Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) mittlerweile auf neun erhöht. Verbindungen zwischen Betroffenen sind nur teilweise bekannt. Deshalb sei unklar, wo sich Betroffene angesteckt hätten.

mdr: “In Afrika führt die in Europa und den USA auftretende westafrikanische Variante des Virus bei etwa einem Prozent der Erkrankten zum Tod. Bei der zentralafrikanischen Variante des Erregers sterben etwa zehn Prozent der Erkrankten.”

https://www.mdr.de/brisant/deutschland-affenpocken-100.html


19.05.2022 Kurssprung für Bavarian Nordic

Seit Mai meldeten verschiedenen Länder Europas mehrere Fälle des Affenpocken-Virus. Dieses Virus trat bisher hauptsächlich in West- und Zentral-Afrika auf.

Am Donnerstag gab es für die Bavarian Nordic Papiere an der Kopenhagener Börse schon einen Kurssprung um 35 Prozent, der am Freitag mit einem Plus von zuletzt 19 Prozent rasant weiter ging. Auch auf der deutschen Tradegate-Plattform werden die Papiere derzeit rege gehandelt.

Das Unternehmen Bavarian Nordic, das den Impfstoff Jynneos monkeypox entwickelt hat, steigt derzeit an der Börse stark an.

https://www.onvista.de/news/2022/05-20-bavarian-nordic-ausbruch-von-affenpocken-in-europa-lockt-spekulative-anleger-in-die-aktie-des-Impfstoff-herstellers-19-25989208

“Anleger zeigen seit Donnerstag Kursfantasie angesichts der sich in mehreren Ländern mehrenden Fälle von Affenpocken. Laut dem Börsenportal Finanzen.net Bavarian Nordic hatte am Donnerstag (19.05.2022) vor diesem Hintergrund einen Vertrag mit einem nicht näher genannten europäischen Land für die Lieferung eines Impfstoffs vermeldet. Das Vakzin unter dem Markennamen Imvanex sei bislang in Europa für die Anwendung gegen klassische Pocken zugelassen, aber bereits zuvor als Reaktion auf Affenpocken-Fälle bereitgestellt worden, teilte das Unternehmen am Vortag mit.”

Der Aktienkurs und das Marktvolumen schossen in die Höhe, lange bevor die US-Regierung 13 Millionen Impfdosen bestellte, was für viele Beobachter auf Insiderhandel und eine “Plandämie” hindeutet.

“Mit der Serie an Affenpocken-Infektionen ist in Europa und den USA unvermittelt eine neue Infektionskrankheit ins Blickfeld geraten”, meint das Handelsblatt.

https://t.me/Salim_Laibi_LLP/7714?comment=556557

19.05.2022 Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München bestätigt Pockenfall

Am Donnerstag (19. Mai) hat das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München bei einem Patienten mit charakteristischen Hautveränderungen das Virus zweifelsfrei nachgewiesen, teilte der Sanitätsdienst der Bundeswehr mit.

https://www.mdr.de/brisant/deutschland-affenpocken-100.html

18.05.2022 CDC meldet Affenpocken

Wissenschaftler der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) arbeiten mit dem Massachusetts Department of Public Health zusammen, um einen Fall zu untersuchen, bei dem ein US-Bürger am 18. Mai nach seiner Rückkehr aus Kanada in die USA positiv auf Affenpocken getestet wurde.

Das CDC verfolgt auch mehrere Cluster von Affenpocken, die Anfang bis Mitte Mai in mehreren Ländern gemeldet wurden, in denen normalerweise keine Affenpocken gemeldet werden, darunter in Europa und Nordamerika.

Es ist unklar, wie die Menschen in diesen Clustern mit den Affenpocken in Berührung gekommen sind, aber die Fälle schließen Menschen ein, die sich selbst als Männer bezeichnen, die Sex mit Männern haben. Die CDC bittet die Gesundheitsdienstleister in den USA dringend, auf Patienten zu achten, die einen Ausschlag haben, der mit den Affenpocken übereinstimmt, unabhängig davon, ob sie auf Reisen waren oder spezifische Risikofaktoren für Affenpocken aufweisen, und unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung.

https://www.CDC.gov/poxvirus/monkeypox/outbreak/us-outbreaks.html

19.01.2022 Neuer antiviraler Wirkstoff Tecovirimat, niederländischer Hersteller

Seit Anfang der Achtziger gilt die Welt als pockenfrei. Da das Virus in Laboren weiter existiert, könnte es theoretisch zu einer neuen Ausbreitung kommen – ob durch einen Unfall, oder einen biologischen Angriff. Der neue antivirale Wirkstoff Tecovirimat kann sowohl bei einer Pocken-Infektion als auch zur Linderung der Symptome nach einer Pocken-Lebendimpfung eingesetzt werden.

Es zeigt sich eine Wirksamkeit gegenüber Pocken, Affenpocken und Kuhpocken. Tecovirimat ist in Kapselform mit 200 mg Wirkstoff je abgeteilter Einheit verfügbar. Zulassungsinhaber ist der niederländische Hersteller Siga Technologies.

https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/pharmazie/tecovirimat-neuer-wirkstoff-gegen-pocken-eu-zulassung/

13.01.2022 EU-Zulassung für Tecovirimat, gegen Pocken und Affenpocken

EU-Zulassung für antiviralen Wirkstoff gegen Pocken | PZ
https://www.pharmazeutische-zeitung.de › Pharmazie

13.01.2022 — Tecovirimat darf bei einer Infektion mit Pocken, Affenpocken oder Kuhpocken bei Erwachsenen sowie Kindern, die mindestens 13 kg wiegen, eingesetzt werden.

23.11.2021 CDC: Fälle in den Vereinigten Staaten, Israel, Singapur und dem Vereinigten Königreich

Das Centers for Disease Control and Prevention (CDC) erklärt: Affenpocken sind eine seltene Krankheit, die durch eine Infektion mit dem Affenpockenvirus verursacht wird. Das Affenpockenvirus gehört zur Gattung der Orthopoxviren in der Familie der Poxviridae. Zur Gattung der Orthopoxviren gehören auch das Variola-Virus (das die Pocken verursacht), das Vaccinia-Virus (das im Pockenimpfstoff verwendet wird) und das Cowpox-Virus.

Die Affenpocken wurden erstmals 1958 entdeckt, als in Affenkolonien, die zu Forschungszwecken gehalten wurden, zwei Ausbrüche einer pockenähnlichen Krankheit auftraten, daher der Name “Affenpocken”. Der erste Fall von Affenpocken beim Menschen wurde 1970 in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) festgestellt, als die Bemühungen zur Ausrottung der Pocken intensiviert wurden. Seitdem wurden Affenpocken bei Menschen in mehreren anderen zentral- und westafrikanischen Ländern festgestellt: Kamerun, Zentralafrikanische Republik, Elfenbeinküste, Demokratische Republik Kongo, Gabun, Liberia, Nigeria, Republik Kongo und Sierra Leone. Die Mehrzahl der Infektionen findet in der Demokratischen Republik Kongo statt.

Fälle von Affenpocken bei Menschen sind außerhalb Afrikas im Zusammenhang mit internationalen Reisen oder importierten Tieren aufgetreten, darunter auch Fälle in den Vereinigten Staaten sowie in Israel, Singapur und dem Vereinigten Königreich.

Das natürliche Reservoir der Affenpocken ist nach wie vor unbekannt. Allerdings können afrikanische Nagetiere und nichtmenschliche Primaten (wie Affen) das Virus beherbergen und Menschen infizieren.


Seite zuletzt geprüft: November 23, 2021

https://www.CDC.gov/poxvirus/monkeypox/about.html

16.11.2021 CDC: Ein Fall von Affenpocken bei einem US-Bürger, Rückkehrer aus Nigeria

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) und das Gesundheitsministerium von Maryland haben am 16. November 2021 einen Fall von Affenpocken bei einem US-Bürger bestätigt, der kürzlich aus Nigeria in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt ist.

Das CDC unterstützt staatliche und lokale Gesundheitsbehörden, Partner aus der Luftfahrt- und Reiseindustrie sowie andere Beteiligte bei der Identifizierung von Personen, die möglicherweise Kontakt mit dem Patienten hatten. Da es bis zu 21 Tage dauern kann, bis sich nach der Infektion Symptome zeigen, werden die Kontaktpersonen gebeten, ihren Gesundheitszustand so lange zu überwachen.

Das CDC wird weiterhin mit seinen Partnern zusammenarbeiten, um den Erfolg dieser Untersuchung sicherzustellen und weitere Fälle von Affenpocken in den Vereinigten Staaten zu verhindern.

Monkeypox-in-the-United-States-Monkeypox-Poxvirus-CDC

15.07.2021 CDC: Ein Fall von Affenpocken bei einem US-Bürger, Rückkehrer aus Nigeria

Die CDC und das Texas Department of State Health Services bestätigten am 15. Juli 2021 einen Fall von Affenpocken beim Menschen bei einem US-Bürger, der mit zwei kommerziellen Flügen aus Nigeria in die Vereinigten Staaten gereist war.

Weitere Fälle von Affenpocken in den USA konnten im Zusammenhang mit diesem Fall verhindert werden.

https://www.CDC.gov/poxvirus/monkeypox/outbreak/us-outbreaks.html

Monkeypox-in-the-United-States-Monkeypox-Poxvirus-CDC