Keine Zunahme der Tornados

Abnahme seit Jahrzehnten

Die Anzahl der Tornados hat nicht zugenommen, sondern nach Osten verlagert: Wie US-Forscher herausfanden, hat die Tornado-Häufigkeit in der berüchtigten Tornado-Alley in den USA in den letzten 40 Jahren deutlich abgenommen. Dafür jedoch wächst das Tornado-Risiko in weiter östlich liegenden Bundesstaaten. Ob hinter dieser Ostwärts-Wanderung der Klimawandel steckt, ist noch unklar. Die Wissenschaftler halten es aber für durchaus wahrscheinlich.

Ein Tornado ist ein kleinräumiges Phänomen, besitzt meist nur eine kurze Lebensdauer und ist somit nicht leicht zu beobachten. Auch neuere Techniken (z.B. Dopplerradar) können nicht alle Tornados detektieren. Aus diesem Grund gibt es keine vollständigen Datenreihen. Auch werden Tornados erst seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts systematisch aufgezeichnet. Eine Ab- oder Zunahme aufgrund des Klimawandels kann deshalb schwer bestimmt werden. Generell wurden in Europa in den letzten Jahrzehnten immer mehr Tornados beobachtet. In Deutschland wurde zum Beispiel eine Zunahme von meist schwachen Tornados beobachtet, doch ist dies vor allem auf den Anstieg der Bevölkerungsdichte, auf das größere öffentliche Interesse und auf neue Beobachtungstechniken zurück zu führen. In den USA hingegen hat die Häufigkeit von schweren Tornados gegenüber den 50er, 60er und 70er Jahren abgenommen. Der Grund hierfür ist allerdings eine veränderte Schadensbeurteilung der schweren Tornados seit diesem Zeitraum.

Studien in den USA können derzeit keine Zunahme der Tornadotage feststellen (außer der, der durch die Zunahme an Beobachtungen verursacht wird). Allerdings beobachtet Brooks (2013) eine Zunahme der Anzahl der Tornadoereignisse an einem Tag sowie eine Änderung des jahreszeitlichen Auftretens.

Die Statistik zeigt die Anzahl der Tornados in den USA in den Jahren von 2010 bis 2018. Im Jahr 2017 wurden in den USA 1.429 Tornados verzeichnet.

Quelle: Statista

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