Atommüll: “Atommüll stellt noch für eine Million Jahre eine strahlende Gefahr dar”

Behauptung

“Von einer heute eingelagerten Tonne Plutonium sind nach 240.000 Jahren (zehn Halbwertszeiten) noch ein Kilogramm übrig. Schon wenige Milligramm Plutonium sind tödlich. Das Plutonium stellt also noch für viele hunderttausend Jahre eine tödliche Gefahr dar. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass die Gesellschaft über einen Zeitraum von einer Millionen Jahre ein Endlager betreiben und bewachen kann, daher muss das Endlager für mindestens eine Million Jahre sicher und endgültig versiegelt sein. Das Auswahlverfahren für ein mögliches Endlager muss höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen genügen.  Jeder Fehler bei der Endlagersuche wäre daher fatal, da eine Rückholung der Abfälle in diesem Szenario nicht möglich wäre.”  (Bündnis 90/Die Grünen, 20 Fakten über Atomkraft)

Erwiderung

Das Abklingen dauert nicht eine Million, sondern gut 100.000 Jahre. Und dies auch nur wegen des Plutoniums, welches aber keinesfalls Müll, sondern wertvoller Brennstoff für Schnellspalt-Reaktoren ist. Deren Inbetriebnahme hat die Anti-Atombewegung in der 80er Jahren allerdings erfolgreich zu verhindern gewusst (Kalkar).

Da die Beseitigung und gleichzeitige Nutzung von Plutonium technisch längst gelöst ist, bleiben nur die Spaltprodukte als tatsächliches Abfallproblem. Hier ist die Lagerzeit nur noch einige 100 Jahre. Die Abfallmenge ist dabei extrem gering: Ein Mensch, der sein ganzes Leben lang seinen Strom ausschließlich aus Kernenergie bezieht, hinterlässt dabei gerade einmal 100 Gramm, die mit 1 TBq so schwach strahlen, dass sie ungefährlich sind.

Dennoch gibt man mehrere Milliarden Euro für unnötige Endlagersuchen aus und wirft den Energieversorgern auch noch vor, dass sie dafür nicht aufkommen wollen. (Verein Kritikalität, Hundert gute Antworten, #45: 1.000.000 Jahre)

Auszüge aus

Quellen

Literatur