Die Industrialisierung der Landschaft auf Helgoland

Foto: Lau Svensson

Jörg Singer, Bürgermeister von Helgoland, möchte den jahrelangen Abwärtstrend des Tourismus auf Helgoland stoppen und die Entwicklung umdrehen. Er sieht die drei Offshore-Windparks einige Kilometer nördlich der Insel als Chance für einen modernisierten Tourismus auf Helgoland.

Ein Hotel mit 200 Betten in 100 Zimmern und Blick auf die Badedüne soll in den nächsten Jahren für einen wirtschaftlichen Aufschwung sorgen. Das Hotel-Projekt wäre ohne den wirtschaftlichen Schub durch die Offshore-Branche nicht möglich gewesen, meint Singer.
Helgoland dient als Service-Stützpunkt für die Offshore-Anlagen. Dadurch erhofft man sich dauerhaft 150 neue Arbeitsplätze. Die Insel hat rund 1100 Einwohner.

Die Schiffsverbindungen zwischen Cuxhaven und Helgoland werden ausgebaut, wodurch Singer sich seinem Ziel, die Zahl der Touristen erheblich zu steigern, näher sieht.

Das sehen allerdings nicht alle so. Nach Ansicht des ehemalige Leiter des Außenbezirks Helgoland des Wasser- und Schifffahrtsamts Tönning, Hans Stühmer, müsse die Insel für einen funktionierenden Tourismus aussehen wie ein Park und nicht wie ein Industriestandort, wie sie jetzt aussehe. Der Bürgermeister ist dagegen überzeugt, dass Offshore gut für den Tourismus sei und er nennt das Öffentlichkeitszentrum „Faszination Offshore“ und auch Rundflüge über die Windparks als positive Beispiele. Die Windkraftwerke vor der Haustür seien ein eigenes Reisemotiv für Helgoland-Besucher geworden. Ein Katamaran bringt in der Saison 2014 an acht Donnerstagen Touristen von Helgoland zu den Turbinen.

Die Industrialisierung der Landschaften in Deutschland macht auch vor Helgoland keinen Stopp. Die größte Gefahr für den Tourismus könnte der Lärm des zu erwartenden Hubschrauberverkehrs zwecks Wartung der Windräder sein, meint Stühmer. Er befürchtet 20 bis 30 Starts und entsprechend viele Landungen am Tag, berichtet die taz in einem lesenswerten Artikel.

Stelter


Windkraft – Neuer Kurs für Helgoland | Made in… von DW_Deutsch

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