RKI: Vor dem Tragen von Masken MUSS eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung stattfinden

Das RKI empfiehlt das Tragen von Mund-Nasen-Schutz-Masken (MSN) in Phasen mit starker Viruszirkulation (Grippewelle, COVID-19-Welle, RSV-Erkrankungswelle). Für bakterielle Erkrankungen der Atemwege gibt es keine Maskenempfehlung. Auch enthalten die Empfehlungen des RKI keine Hinweise zum Sinn von Masken außerhalb von Innenräumen. Auch Risiken werden genannt. Und dennoch beleben die Masken wieder das Stadtbild.

  • Masken “können” in Innenräumen ein zusätzlicher Schutz vor Infektionen sein,
  • wenn sie richtig getragen werden.

MSN- oder FFP2-Masken? Es gibt keinen nachweisbaren Unterschied zum Schutz

Medizinische Masken sind der Sammelbegriff für einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz (MNS, “OP-Maske”) oder eine FFP-2-Atemschutzmaske (bzw. KN95 oder N95-Maske). Stand: 29.08.2022

Im Prinzip können beide o.g. Maskenarten das Übertragungsrisiko reduzieren. Ein größerer Schutzeffekt von FFP2-Masken im Vergleich zu MNS hinsichtlich der Reduktion von Transmissionen für Laien (nicht geschulte Anwendung) in Alltagssituationen ist jedoch nicht belegt. MNS und FFP2-Masken werden unter dem Begriff „Maske“ zusammengefasst. Stand: 19.09.2023

Korrekte Trageweise ist selbst bei Personal im Gesundheitswesen nicht immer sicher gewährleistet

Von entscheidender Bedeutung ist, dass die Maske die richtige Größe und Passform hat, die korrekte Trageweise durch den einzelnen Nutzer sowie ein durchgehender optimaler Sitz. “Dies ist selbst bei Personal im Gesundheitswesen nicht immer sicher gewährleistet.”

Die Maske soll eng anliegend und Mund und Nase umschließend getragen werden. Das Abnehmen der Maske sollte auf notwendige und möglichst kurzzeitige Situationen beschränkt werden.

MNS und FFP2-Masken werden im Folgenden unter dem Begriff „Maske“ zusammengefasst.

Stand: 19.09.2023

Durchgehendes Tragen widerspricht Schutzverordnungen

Wichtig für den infektionspräventiven Effekt ist das möglichst durchgehende Tragen der Maske während der gesamten Aufenthaltszeit in den betreffenden Räumlichkeiten bzw. o.g. Situationen mit erhöhtem Übertragungsrisiko.

Dabei wird die Maske eng anliegend und Mund und Nase umschließend getragen. Das Abnehmen der Maske sollte auf notwendige und möglichst kurzzeitige Situationen beschränkt werden.

Stand: 19.09.2023

Unberücksichtigt ist:

  • “kurzzeitig” ist nicht definiert
  • Aufsichtspersonal entscheidet willkürlich

Der individuelle Dichtsatz einer Maske ist nur durch ein individuelles Prüfverfahren sichergestellt

Der Schutzeffekt der FFP2-Maske ist nur dann gewährleistet, wenn sie durchgehend und dicht sitzend (d.h. passend zur Gesichtsform und abschließend auf der Haut) getragen wird. Bei Bartträgern kann, in Abhängigkeit von Größe und Form des Barts, ein Dichtsitz ggf. nicht gewährleistet sein.

Im Rahmen des Arbeitsschutzes wird der individuelle Dichtsitz der Maske durch ein Prüfverfahren, den sogenannten FIT-Test, sichergestellt.

Stand: 19.09.2023

Nicht erwähnt:

  • Kinder

Vor dem Tragen MUSS eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung stattfinden

Beim korrekten Einsatz von FFP2-Masken besteht ein erhöhter Atemwiderstand, der die Atmung erschwert. Deswegen sollte vor dem Tragen eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung angeboten werden, um Risiken für den Anwender individuell medizinisch zu bewerten.

Vorgaben des Arbeitsschutzes

An anderer Stelle heißt es: “Bei der Anwendung von FFP2-Masken durch Laien (nicht geschulte Anwendung) im Alltag muss grundsätzlich die individuelle gesundheitliche Eignung geprüft und sichergestellt werden.”

Stand: 19.09.2023

Die durchgehende Tragedauer von FFP2-Masken ist begrenzt

Gemäß den Vorgaben des Arbeitsschutzes ist die durchgehende Tragedauer von FFP2-Masken bei gesunden Menschen begrenzt (siehe Herstellerinformationen, z.B. bei mittlerer Arbeitsschwere in der Regel 75 Minuten mit folgender 30-minütiger Pause).

Stand: 19.09.2023

Nicht erwähnt sind:

  • Kinder. Auch in Pausen müssen sie ihre Masken absetzen dürfen.
  • Reisende

Masken nach jedem Tragen wegwerfen

Weiterhin sollten FFP2-Masken bestimmungsgemäß nicht mehrfach verwendet werden, da es sich i.d.R. um Einmalprodukte handelt.

Stand: 19.09.2023

Nicht erwähnt werden:

  • das Problem der Entsorgung gebrauchter Masken
  • die Kosten für den Kauf von Masken für Geringverdienende, Rentner und Familien mit mehreren Kindern

Masken nur noch mit ärztlicher Begleitung?

“Das Tragen von FFP2-Masken bei Personen mit z.B. eingeschränkter Lungenfunktion oder älteren Personen sollte möglichst ärztlich begleitet werden.”

Stand: 19.09.2023

Die Formulierung “ärztlich begleitet” ist doppeldeutig, aber das soll sie wohl auch sein. Denn die ärztliche Kontrolle der Wirkung beim Tragen einer Maske bei eingeschränkter Lungenfunktion oder älteren Personen kann sich unmöglich auf Ratschläge zum korrekten Tragen, Handhabung und maximale Nutzungsdauer der FFP2-Masken sowie Aufklärung über Risiken und Limitationen, reduziert oder auf die Beachtung der Herstellerangaben zur Tragedauern abgeschoben werden, wie es das RKI empfiehlt.

RKI im Überblick: Masken zur Infektionsprävention (Stand: 19.9.2023):

RKI-Coronavirus-SARS-CoV-2-Masken-zur-Infektionspraevention-Stand-19.9.2023

Titelbild: imperioame, pixabay

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