5 Billionen Dollar ($ 4.79 Trillion) bezahlten die USA bisher für die Kriege im Irak und in Afghanistan

Ein neuer Bericht der renommierten US-amerikanischen Brown University liegt vor. Die US-Steuerzahler haben nach aktuellen Berechnungen unabhängiger Forscher für die beiden Kriege im Irak und in Afghanistan seit 2011 (9/11) fast 5 Billionen Dollar bezahlt, genau 4.790.000.000.000 Billionen Dollar. In den Kosten, die ständig weiter steigen, sind nicht nur die Kosten für Ausrüstung und Personal in diesen Ländern enthalten, sondern auch Ausgaben des Außenministeriums für die lokale Bevölkerung, Ausgaben des Ministeriums für innere Sicherheit, die im Zusammenhang mit den Kriegen stehen, und Ausgaben für das Ministerium für Angelegenheiten von Veteranen, das zurück kehrenden Soldaten mit Dienstleistungen hilft.

Die Autorin der Studie, Neta C. Crawford, stellt fest, dass die genannten Kosten tatsächlich untertrieben sind, da sie die langfristigen Verpflichtungen durch aufgelaufene Zinsen der Kriegsschulden nicht enthielten. Sie rechnet damit, dass allein die Zinszahlungen bis 2053 7.3 Billionen Dollar betragen werden, so dass sich nach gegenwärtigem stand die Kosten für die beiden Kriege auf insgesamt unvorstellbare 12.09 Billionen (amerikanisch “Trillion”) Dollar belaufen.

Eine vollständige Erfassung aller Lasten der Kriege könne nicht in Buchspalten erfasst werden, sagt Crawford. Zahlen könnten nicht die menschlichen Tribute vermitteln, zu denen Zivilisten, die durch Gewalt verletzt oder vertrieben, Soldaten, die getötet oder verwundet wurden, Kinder, die Jahre später auf Straßen und Feldern spielen, die mit improvisierten Sprengkörpern und Streubomben übersät sind, gehören. Die Aufwendungen der USA für diese endlosen, kontraproduktiven Kriege (“interminable, counterproductive wars), lassen sich nicht bis ins Letzte kalkulieren.

Der Irak-Krieg kostete mehr als Obamacare

Der Krieg werde immer definiert durch “seine Brutalität, seine Nutzlosigkeit, seine Dummheit” , wie General und Präsident Dwight D. Eisenhower sagte. Er gehöre zu den verschwenderischen Ausgaben, die typisch für Großprojekte des Bundes seien, kommentiert Rare, eine US-amerikanische Website für virale Nachrichten, die im Jahr 2013 ins Leben gerufen wurde und ab April 2015 durchschnittlich 40 Millionen Besucher pro Monat zählt.

12.09 Billionen Dollar werden die Kriege der USA im Iran und in Afghanistan bis 2053 verschlungen haben, würde er sofort beendet. Aber nach einem Ende sieht es derzeit nicht aus. Der Preis für die Kriege sei eine vielfältige Summe der 10-Jahres-Kosten für die Gesundheitsreform “Obamacare”, inklusive Versicherungspflicht, stellt Rare fest, sie sei mit 2 Billionen Dollar im Vergleich zu den Kriegskosten ein “Schnäppchen”.

Lüders Sturm

 

Die Kriege im Irak und in Afghanistan sind nicht beendet worden. “Stattdessen bekamen wir ISIS”, sagt Rare, und mit jedem dieser Konflikte einen anscheinend endlosen Morast, der als “Generationen”-Verpflichtungen in den kommenden Jahren an den USA kleben werde.

Rare wird laut Wikipedia als libertär-konservativ beschrieben. Wenn die Ablehnung sinnloser Kriege libertär-konservativ ist, wie bezeichnet man dann deren Befürwortung? Demokratisch?

Die Schulden der USA

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Wenn Amerika sich Obamacare nicht leisten könne, wie Konservative mit Recht behaupteten, sagt Rare, dann seien die USA auch nicht in der Lage, sich einen Krieg im Irak oder in Afghanistan zu leisten. Die Rüstungsausgaben der USA überträfen die jeder anderen Nation mit großem Abstand.

In den USA sei häufig die Rede von der chaotischen und völlig überschuldeten EU, berichtet Finanzmarktwelt.de. Die eigenen Berechnungen von finanzmarktwelt.de ergaben 2015: “Die USA sind doppelt so hoch verschuldet wie die EU.”

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Eine “katastrophale Perspektive” bescheinigt der Freiburger Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen den USA in einer Studie, die er im Auftrag der Stiftung Marktwirtschaft erstellt hat. Danach liege die Schuldenlast auf einem höheren Niveau als die Griechenlands – wenn man die Verpflichtungen der Sozialkassen mitrechne.

In den USA sei die Schuldenentwicklung immer bedrohlicher, schrieb die telebörse 2014. Es sei deutlich sichtbar, dass die “kreditabhängige Wirtschaft über die Zufuhr von noch mehr Kredit im wahrsten Sinne zu Tode kreditiert” werde. Sie fuhr fort: “Letztlich steuern die USA auf eine finanzielle Katastrophe zu, und müssen, um diese nicht sofort eintreten zu lassen, das Verschuldungstempo immer weiter erhöhen. Darunter wird der Dollar absehbar leiden – und mit ihm auch jenes Dollar-zentrierte Kreditgeldsystem, welches die USA im Zuge ihrer Bankrotterklärung im August 1971 ausgerufen haben. “Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem”, versicherte seinerzeit der damalige Finanzminister J. Connally der Welt. Heute ist der Dollar ein Problem für alle – für die Welt und für die USA!”

Brown University, Costs of War 2016

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Titelbild: geralt, pixabay

Quellen:


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