Australien

Australiens Weg in ein Dritte-Welt-Land?

Die Folgen der Umstellung der Stromversorgung auf der Grundlage Erneuerbarer Energien in Australien bewirken, dass mit zunehmender Wind- und Solarkapazität das Chaos und die Rationierung der Stromversorgung wachsen. Eine Gefahr für die Industrie. stopthesethings berichtet über die Warnungen der größten Aluminiumhütte Australiens.

 

Australiens Marsch in die Deindustrialisierung

Am 7. und 8. Juni brach in ganz New South Wales (NSW) die Wind- und Sonnenenergieproduktion zusammen. Eine Reihe von Anlagen lieferten keinen Strom, da sie planmäßig gewartet wurden, eine andere Anlage musste repariert werden. Ein Kälteeinbruch an der australischen Ostküste führte dazu, dass die Nachfrage nach Strom unerwartet hoch stieg. Sie zwang Tomago, die größte Aluminiumhütte Australiens und den größten Energieverbraucher des Bundesstaates New South Wales, dazu, ihre Anlagen für jeweils eine Stunde stillzulegen. Die Hütte ist seit 1983 rund um die Uhr in Betrieb. Das Unternehmen steuert nach eigenen Angaben jährlich 1,5 Milliarden Dollar zur australischen Wirtschaft bei, von denen 800 Millionen Dollar lokal ausgegeben werden. Die Hütte produziert jährlich 585.000 Tonnen Aluminium, was 25% des australischen Primäraluminiums entspricht. 90% des Produkts werden in die Region Asien-Pazifik exportiert.

Bei drei verschiedenen Gelegenheiten musste Tomago die Produktion stoppen, da die Spotpreise auf atemberaubende 14.000 USD pro Megawattstunde stiegen.

 

Energieversorgungsnetz Australiens an einem “kritischen Punkt”

Das Energieversorgungsnetz des Landes befinde sich an einem “kritischen Punkt”, sagt stopthesethings. In der vergangenen Woche hätten die Strompreise mehr als das Hundertfache der üblichen Rate erreicht. Industrielle Nutzer können nicht mehr erwarten, dass sie ihren Geschäftsplänen entsprechend Strom bekommen – die Zuteilung des Stroms wird vom Wetter und von Strommanagern bestimmt.

 

Der Hauptgeschäftsführer (CEO) von Tomago, Matt Howell, vergleicht in einem Interview mit Ross Greenwood die Preiserhöhung für sein Unternehmen, das 5 Millionen Dollar pro Stunde verlor, mit einem Autofahrer, der mehr als 400 Dollar pro Liter für Benzin bezahlt. Er sagte: “Was wir brauchen, ist eine konstante Energieversorgung. Die Frage ist, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, woher kommt diese Energie?” Vorschläge, New South Wales solle wie South Australia eine riesige Tesla-Batterie kaufen, weist Howell zurück:

“Die größte Batterie der Welt … würde diese Aluminiumhütte acht Minuten lang mit Strom versorgen. Es ist eindeutig ein Unsinn. “

Als müsse man die Binsenweisheit Neuankömmlingen aus dem  All erklären, wiederholen Realisten unermüdlich, dass es einen entscheidenden Unterschied zwischen Kohlekraftwerken und Wind- und Solarenergie gibt und immer geben wird. Die Sonne geht nach einem vorher festgelegten Zeitplan unter, und das Wetter kann man eine Woche im Voraus vorhersagen – “aber weder Wind noch Sonne sind in der Lage, die Leistung je nach Kundenwunsch zu erhöhen”, erinnert stopthesethings. Wenn die Ingenieure erst einmal bescheinigt hätten, dass eine kohlebefeuerte Anlage betriebsbereit sei, könne die Anlage ständig an die Änderungen der Last und der Nachfrage angepasst und das Netz auf seiner kritischen Frequenz gehalten werden. Zunehmende Wind- und Solarkapazität bedeute dagegen mehr Chaos und die Rationierung der Stromversorgung.

 

Das Interview mit Matt Howell

In diesem Interview mit Ross Greenwood beschreibt Matt Howell (CEO, verantwortlich für die Aluminiumhütte von Tomago) die existenzielle Bedrohung durch Australiens selbstmörderische Politik für erneuerbare Energien.

https://omny.fm/shows/the-ray-hadley-morning-show/tomago-aluminium-ceo-matt-howell/embed?style=artwork
Ross Greenwood und Matt Howell
13. Juni 2018

Das vollständige Interview kann hier nachgelesen werden:

https://stopthesethings.com/2018/06/18/australia-enters-third-world-chaotic-delivery-of-wind-solar-forces-industrial-users-off-grid/

 

Verstopfte Leitungen in Deutschland

Ein oder zwei Mal im Jahr schaffen 30.000 Winkraftindustrieanlagen und unzählige Photovoltaikanlagen, die zusammen mit rund 30.000 Milliarden Euro jährlich subventioniert werden, einen Rekord: Sie übersteigen die Stromerzeugung aus Kernenergie, Braun- und Steinkohle, Gas und Öl zusammengenommen. Das gelingt ihnen allerdings nur, wenn niedriger Stromverbrauch und günstige Wetterverhältnisse zusammenkommen und dann auch nur für wenige Minuten. Im Jahr 2018 zum Beispiel am windreichen 1. Januar zur Schlafenszeit zwischen 5 und 6 Uhr und am 1. Mai in der Mittagszeit. “Tage wie am 1. Mai werden wir aber immer häufiger auch an normalen Tagen haben”, sagt Claudia Kemfert.

Kemfert sieht laut t-online kein Risiko für die Sicherheit der Stromversorgung, denn der Mix von Erneuerbaren sei ausreichend grundlastfähig, “damit es bei einem klugen Energiemanagement keine Engpässe gibt”. Die Vorzeige-Energieexpertin des DIW, deren Qualifikation als Energiexpertin in der Fachwelt heftig umstritten ist, ist optimistisch: “Wenn erneuerbare Energien endlich weiter konsequent ausgebaut werden, der Einspeisung der Vorrang gegeben und konsequent aus der Kohle ausgestiegen werde, ebnet das den Weg für Vollversorgung mit erneuerbaren Energien.”

Ein Blick nach Australien könnte uns vor der Dummheit bewahren.

 

Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien

Claudia Kemfert ist laut t-online überzeugt: “Unsere Leitungen sind verstopft mit Strom aus konventionellen Quellen” (t-online schreibt “Leistungen”). Abwasserrohre können verstopfen, Stromleitungen jedoch nicht. “Verstopfung” ist eine von vielen plakativen Bezeichnungen ohne Bezug zur Energie-Realität, mit denen die Lobby für Erneuerbare Energien versucht, ihre Defizite in der Physik zu kompensieren. Selbst die Bezeichnung “erneuerbare Energien” enthält eine der größten Lügen der Weltgeschichte; Energie ist nicht erneuerbar. Energie (kinetische Energie) wird in Strom verwandelt und entzieht somit der Atmosphäre Energie, wodurch nach Ansicht von Wissenschaftlern das Klima beeinflusst wird (zum Beispiel “global stilling”)

Australien, das Mutterland der Erneuerbaren Energien, zeigt, wohin die Entwicklung der Stromversorgung  geht, sollten Energie-Scharlatane sich durchsetzen. In Australien ist das ökonomische Desaster der Umstellung auf Erneuerbare Energien weiter vorangeschritten als in Deutschland. Je offensichtlicher das Versagen von Wind- und Solarenergie wird, desto wütender werden dafür Kohlekraftwerke verantwortlich gemacht, sagt stopthesethings. Anstatt aus den Erfahrungen in Australien zu lernen, erschallt in Deutschland der Ruf nach noch schnellerer Abschaltung der Kohle- und Kernkraftwerke und einer “Vollversorgung mit erneuerbaren Energien”.

Titelfoto: nikolabelopitov, pixabay

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zfb


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