Presseportal + Versicherer + Wetterdienst

Mitspieler beim großen Klima-Spiel: Presseportal, Versicherer und Wetterdienst

Eine Werbung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GdV) zum Klimawandel und zu Erneuerbaren Energien führt zu der Frage, ob es eine Rollenverteilung zwischen dem Presseportal, Versicherern und dem Deutschen Wetterdienst bei der Inszenierung der Klimakatastrophe gibt? Lässt sich ein Zusammenhang nachweisen?

Mit einem Bild, das im strömenden Regen und im Hochwasser versinkende Häuser zeigte, warb der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GdV) über sein Verbraucherportal “Die Versicherer” im Juli 2019 auf Facebook für den Abschluss einer Versicherung gegen Starkregen.

Die Versicherer sagen: “Deutschland säuft immer öfter ab”

“Ist Ihr Haus fit für den Klimawandel?” fragt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft über sein Verbraucherportal “Die Versicherer”. Der Verband behauptet, es gebe eine “Zunahme von Starkregen” und lockt seine Kunden mit einer alarmistischen Werbung für den Abschluss einer speziellen Versicherung. Drastische, bildhafte Worte erhöhen naturgemäß die Aufmerksamkeit von Hausbesitzern: “Starkregen: Deutschland säuft immer öfter ab” lautet der Katastrophen-Alarm.

Der Verband weist auf die Notwendigkeit einer Versicherung gegen Starkregen hin: “Wohngebäude- oder Hausratversicherung allein reichen nicht aus. Nur der Zusatzbaustein „erweiterte Naturgefahren“ (Elementarschäden) bezahlt bei Starkregen und Hochwasser. Wer Schäden nicht aus eigener Tasche begleichen will, muss sich jetzt versichern. Denn der Staat hilft im Notfall grundsätzlich nicht mehr. Die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben beschlossen, dass nur noch derjenige mit staatlicher Unterstützung rechnen kann, der sich „erfolglos um eine Versicherung bemüht hat.“ Allein 2018 seien deutschlandweit Schäden von rund 500 Millionen Euro durch Starkregen und Hochwasser aufgetreten. Welchen Hauseigentümer lässt diese Botschaft kalt?

Presseportal

Über den Verteiler Presseportal verbreitet die Versicherungswirtschaft ihre Werbung. Sie beruft sich dabei auf eine Studie, die von ihr selbst erstellt wurde. Beim gegenwärtigen Stadium der Klimawandel-Debatte müssen die Versicherer von den Massenmedien nicht befürchten, dass ihnen wirtschaftlicher Eigennutz unterstellt wird. Das Presseportal übernimmt einfach die Information der GDV.

Berger

“Klimawandel macht jedem zweiten Deutschen Angst”, lautet der Titel eines kurzen Beitrags im Presseportal, am 13.06.2019:

“Die globale Erderwärmung stoppen: Immer drängender werden die Forderungen aus der Bevölkerung, die Klimapolitik zu verschärfen und beispielsweise den Preis für den CO2-Ausstoß drastisch zu verteuern. Dass der Klimawandel viele Menschen bewegt, belegt auch die Studie “Die Ängste der Deutschen” des R+V-Infocenters.”

Mit diesen wenigen Zeilen gelingt es dem Presseportal, die Leitidee von einem menschengemachten Klimawandel in der Klimapolitik mit einem Appell (Erderwärmung stoppen), Unterstellungen (Bevölkerungswille) unter Einbeziehung des Anspruchs auf wissenschaftliche Glaubwürdigkeit (“Studie”) mit der geschäftlichen Empfehlung für ein Versicherungsunternehmen (R+V) zu verknüpfen. Um den Journalisten die Arbeit zu erleichtern ist auch gleich die Kontaktadresse der R+V Versicherung hinzugefügt. Zum Schluss des Beitrags erfahren die Leser, dass es sich um den Original-Content von R+V Infocenter, übermittelt durch news aktuell, handelt.

Das Presseportal ist ein Produkt der dpa-Tochter news aktuell und laut eigenen Angaben das meistbesuchte Portal Deutschlands für Corporate Content. Es behauptet, eine verlässliche Recherchequelle für Medienschaffende zu sein. Die dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH ist die größte Nachrichtenagentur der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz in Hamburg und der Zentralredaktion in Berlin. Als Unternehmenszweck werden die Sammlung, Verarbeitung und Verbreitung von Nachrichten-, Archiv- und Bildmaterial jeder Art angegeben. Viele Redaktionen verlassen sich auf die Zusicherung der dpa, ihre Aufgabe „unparteiisch und unabhängig von Einwirkungen und Einflüssen durch Parteien, Weltanschauungsgruppen, Wirtschafts- und Finanzgruppen und Regierungen“ zu erfüllen und übernehmen die Informationen unkontrolliert. Von Facebook wurde die dpa neben Correctiv mit der Kontrolle der Facebookseiten beauftragt.

Als weiterer Teilnehmer am großen Klima-Spiel gesellt sich der Deutsche Wetterdienst (DWD) zum Presseportal und den Versicherern hinzu. Seine Expertise soll für die Glaubwürdigkeit des Starkregen-Alarms sorgen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD)

Die Versicherer zitieren Andreas Becker vom Deutschen Wetterdienst: „Keine Region ist davor sicher“. Der Starkregen könne jeden treffen, ergänzen die Versicherer die Warnung des DWD. Es spiele kein Rolle, ob ein Fluss in der Nähe sei oder das Haus auf der Bergkuppe stehe, sagen sie.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) ist eine Bundesoberbehörde und teilrechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Offenbach am Main.

Die Pressemitteilung des DWD zum Klima gibt zweifellos die „politisch korrekte“ und alarmistische Sichtweise der derzeitigen Politik wieder, dreist als „Klimafakten“ bezeichnet. Mit dem DWD ist das gewinnversprechende Klima-Triumvirat aus Medien, Privater Versicherungswirtschaft und Bundesregierung optimal besetzt.

Der Versicherer R+V

Der Verband der Versicherer bringt das Infocenter der R+V Versicherung als scheinbar neutrale Informationsquelle ins Spiel. Das Infocenter befragt seit 25 Jahren in einer Langzeitstudie rund 2.400 Menschen nach ihren größten Sorgen rund um Politik, Wirtschaft, Umwelt, Familie und Gesundheit.

Eine einfache Grafik soll folgende Behauptung belegen: “48 Prozent der Deutschen befürchten, dass der Klimawandel dramatische Folgen für die Menschheit hat.” Mehr ist auf der Internetseite des R+V Infocenters nicht über die Studie zu erfahren.

Die R+V Versicherung ist einer der größten Versicherer Deutschlands und bekennt sich wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GdV) zum Klimawandel und zu Erneuerbaren Energien.

Aus welchem Grund sollten die Bürger Angst vor dem Klimawandel haben? Wir alle können zwar das lokale Wetter beobachten, aber nicht das globale Klima. Dennoch werden die global ermittelten Durchschnittswerte der Temperaturen und des Regens, die als “Klima” definiert werden, immer wieder mit dem regionalen Wettergeschehen vermengt. Regen, Hitze oder Kälte sind kein Beweis für einen Klimawandel. Sie können regional unterschiedlich auftreten und sich von Vorjahreswerten massiv unterscheiden, ohne dass dies Einfluss auf das Klima hat oder einem Klimawandel zugeordnet werden kann. Über das lokale Wettergeschehen hinaus weiß man lediglich, dass es keinen Stillstand des Klimas gibt, sondern einen globalen Wechsel zwischen Kälte und Wärmephasen innerhalb von Eis- und Warmzeiten gibt.

Dass “Studien” nicht halten, was sie versprechen, liegt unter anderem daran, dass die Forschung über die komplexen Zusammenhänge des Klimas aus politischen Gründen beendet wurde. Die Forscher erhielten den Auftrag, nachzuweisen, dass CO2 der einzige oder der Hauptverursacher des Klimawandels ist. Das Klima existiert jedoch nur als rechnerisch ermittelter Wert in Klimamodellen, die ohne Bezug zur Realität als Grundlage für Prognosen dient. Dem sinkenden Anspruch auf Wissenschaftlichkeit ist es zu verdanken, dass eine “Studie” wie die der R+V zur Angst der Deutschen vor dem Klimawandel, der dpa offenbar genügt.

Die vermutete Angst der Menschen vor dem Klimawandel ist, sollte sie überhaupt existieren, das Produkt der Klima-Propaganda und somit der Medien sein. Im Zusammenspiel der Medien mit Politikern und Klima-Unternehmen hat sich ein ständig auf sich selbst referenzierendes System entwickelt, in dem die kritische Forschung nach komplexen Zusammenhängen, unerwünscht ist.

Auf dieser ideologischen Grundlage werden Versicherungen aktiv, wenn sie sich zum Beispiel auf die Folgeschäden von Starkregen fokussieren. Die Idee von langfristig zunehmenden Extremwetterereignissen, begründet durch die Hypothese vom menschengemachten Klimawandel, ist von grundlegender Bedeutung, denn nur mit dem Hinweis auf die Nachhaltigkeit lässt sich das Versicherungsangebot begründen.

Die Frage lautet konkret: Gibt es tatsächlich zunehmenden Starkregen als Folge des Klimawandels?

Starkregen

Die Regenmenge hat in Deutschland weder zu- noch abgenommen, wie die folgende Grafik von Helmut Kuntz veranschaulicht. Dargestellt ist der der Verlauf des Gesamtniederschlags in Deutschland von April bis zum August, seit dem Jahr 1880 bis 2018.
Die Regressionsgerade ist praktisch waagerecht und zeigt damit seit Beginn der Wetteraufzeichnungen keinen Änderungstrend.

Niederschlag April – August von 1881 – 2018. Grafik vom Autor Helmut Kuntz erstellt. Datenquelle: DWD Zeitreihen und Trends

Beim Niederschlag lassen sich Extremvorhersagen selbst in mehr als 100jährigen Zeitreihen nicht aus dem Trendverlauf ableiten, sagt Helmut Kuntz. Eine mögliche Erklärung für Überschwemmungen ist, dass Deutschland für das tägliche Wetter einfach nicht mehr gerüstet ist, weil es versäumt hat, in die Infrastruktur zu investieren.

Auch weltweit lässt sich der Starkregen nicht bestätigen. Der IPCC fasst Untersuchungsergebnisse von Wissenschaftlern zusammen (S. 213 f.):

Dem IPCC zufolge gibt keinen allgemeinen globalen Trend bei der Häufigkeit von Überschwemmungen. Auf globaler Ebene gibt es nur eine geringe Zuverlässigkeit in Bezug auf Änderungen des Ausmaßes oder der Häufigkeit von Überschwemmungen oder sogar in Bezug auf Anzeichen von Veränderungen. Der jährliche Gesamtniederschlag sei sogar zurückgegangen. Festgestellt hat der Weltklimarat jedoch eine große räumliche Variabilität innerhalb und zwischen Regionen. In vielen Regionen des mittleren Breitengrades haben die jährlichen Starkniederschlagsereignisse im Vergleich zu den mittleren Veränderungen zwischen 1951 und 2003 überproportional zugenommen, aber nicht überall.

Der Klimabericht des Umweltbundesamtes (UBA) zu Deutschland gibt ebenfalls keinen Anlass, einen statistisch gesicherten Anstieg extremer Niederschläge oder Trockenperioden anzunehmen. Die Niederschläge haben in Deutschland in den letzten 130 Jahren zugenommen. Dies ist aber vor allem durch einen Anstieg der Winterniederschläge bedingt, während die Regenmengen im Sommer nahezu konstant geblieben sind. Einen statistisch gesicherten Anstieg extremer Niederschläge gibt es laut UBA nicht.

Obwohl kein Zusammenhang zwischen dem globalen Klimawandel und der Zunahme von Starkregen nachgewiesen werden kann, werben die Versicherer mit der Behauptung, der Klimawandel werde hierzulande für mehr Niederschläge sorgen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GdV) behauptet:

“Hochwasser betrifft im Regelfall nur ufernahe Gebiete. Starkregen kann jedoch jeden treffen – überall in Deutschland. Leider gibt es keine Entwarnung: Der Klimawandel wird hierzulande für mehr Niederschläge sorgen. Damit steigt die Gefahr von Sturzfluten und Überschwemmungen, sagen Wetterexperten.”

Angstmacherei – Geldschneiderei

Im Jahr 2017 gaben die privaten Haushalte in Deutschland im Schnitt etwa 123 Euro monatlich für ihren Versicherungsschutz aus, 45 Prozent mehr als 2009.

Entwicklung der durchschnittlichen Beitragsausgaben für Versicherungen

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Monatliche Beitragsausgaben privater Haushalte in Deutschland für Versicherungen von 2009 bis 2017 (in Euro)

Diese Statistik zeigt die Entwicklung der durchschnittlichen Beitragsausgaben für Versicherungen eines privaten Haushalts in Deutschland im Monat von 2009 bis 2017. Im Jahr 2017 gaben die privaten Haushalte in Deutschland im Schnitt etwa 123 Euro monatlich für ihren Versicherungsschutz aus und somit 45 Prozent mehr als 2009.

Ein Vergleich der Versicherungsdichte in ausgewählten Ländern weltweit im Jahr 2017 zeigt, dass in Deutschland noch viel Platz für Versicherungen besteht. Dies erklärt möglicherweise auch das hohe Engagement der Versicherer.

Versicherungsdichte in ausgewählten Ländern

Die Versicherungsdichte in ausgewählten Ländern weltweit im Jahr 2017 (Prämien pro Einwohner in US-Dollar)

Die Versicherungsdichte in ausgewählten Ländern weltweit im Jahr 2017 (Prämien pro Einwohner in US-Dollar), © statista

Diese Statistik zeigt die Versicherungsdichte in ausgewählten Ländern der Welt im Jahr 2017 (zuletzt geändert am 28.08.2018). Die Versicherungsdichte stellt eine Kennzahl für den Entwicklungsstand der Versicherungswirtschaft eines Landes dar und wird ausgedrückt durch das Verhältnis von Prämienaufkommen zur Einwohnerzahl. In den Niederlanden kamen im Jahr 2017 Prämieneinnahmen in Höhe von rund 4.631 US-Dollar auf einen Einwohner.

Die Beitragseinnahmen der Versicherungswirtschaft belaufen sich auf rund 200 Milliarden Euro. Sie ist eine der umsatzstärksten Branchen in Deutschland. Die Versicherer sind aber nicht nur für Schadensregulierungen aktiv, sondern betätigen sich in großem Umfang auch als Investoren.

Die Investitionen der Erstversicherer in Erneuerbare Energien betrugen 2017 rund 5,1 Mrd. Euro. Damit gehören die Versicherer zu den Stützen der sogenannten Erneuerbaren Energien.

Unzweifelhaft dienen auch die Synergieeffekte zwischen Versicherungen, Medien und Bundesbehörden der Fortsetzung der Energiewende, die Fachleute längst als gescheitert betrachten. Für die Umsetzung des Billionen-Geschäfts “Klimawandel” sind Warnungen vor der Klimakatastrophe und die Teilnahme aller Verbündeten, tatsächlicher und vermeintlicher Profiteure, am großen Klimaspiel unentbehrlich.

(Autor unbekannt)

Thorsten Schreiber

Titelfoto: Hans, pixabay

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