BMU: “Liebe Extinction Rebellion Berlin, wir hören euch!”

Ein guter Grund, die Gruppierung Extinction Rebellion (XR) nicht zu ignorieren, ist die Haltung der Bundesregierung und des Bundesumweltministeriums (BMU) gegenüber den Boten des Weltuntergangs.

Auf der Homepage der Organisation ist “Die Wahrheit“, wie sie sagen, zu lesen. Sie lautet: “Wir stehen vor einem beispiellosen globalen Notfall. Das Leben auf der Erde steckt in einer Krise: Wissenschaftler sind sich einig, dass wir uns in einer Phase abrupter Klimazusammenbrüche befinden und dass wir mitten im Massensterben unseres eigenen Handelns sind. (“The Truth. We are facing an unprecedented global emergency. Life on Earth is in crisis: scientists agree we have entered a period of abrupt climate breakdown, and we are in the midst of a mass extinction of our own making.”)

Weltuntergangssekten sind nicht neu in der Geschichte der Menschheit. Aber wer hätte nach einem Zeitalter der Aufklärung, zwei Weltkriegen und einer sich zuspitzenden Wirtschaftslage erwartet, dass die Bundesregierung eine radikale, zahlenmäßig unbedeutende Glaubensgemeinschaft als Vorreiter ihrer eigenen Ziele huldigt?

Extinction Rebellion (XR) an das Bundesumweltministerium (BMU)

Botschaft des Bundesumweltministeriums (BMU) an Extinction Rebellion (XR)

Das Bundesumweltministerium (BMU) antwortete am 11.10.2019 auf Facebook direkt auf den Ruf von XR, mit den Worten: “Liebe Extinction Rebellion Berlin, wir hören euch! Wir kämpfen für dieselbe Sache – nämlich für mehr und besseren Klimaschutz. Deshalb handeln wir jetzt: Unser Klimaschutzgesetz verpflichtet diese und künftige Regierungen, alles dafür zu tun, um die Klimaziele einzuhalten. Infos zu unseren Klimaschutz-Maßnahmen auf www.bmu.de/mehrklimaschutz“.

Politische Propaganda gehört nicht zum Aufgabenbereich des Bundesumweltministeriums. Eigentlich. Tatsächlich aber bedient sich das BMU dienstbarer politischer Geister, zu denen außer Extinction Rebellion, eine Neuanschaffung, beispielsweise auch Fridays for Future und die Deutsche Umwelthiilfe (DHU), die von der Bundesregierung gefördert wird, gehören. Die Kernaufgabe des BMU ist die Vorbereitung gesetzlicher Regelungen zur Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen in den ihr zugewiesenen Politikfeldern.

Agitprop (Agitation und Propaganda) gehört definitiv nicht dazu. Die Umweltministerin Svenja Schulze, SPD, studierte Politikwissenschaft an der Ruhruniversität Bochum und schloss das Studium mit dem Magister Artium ab. Ob sie sich im Klaren darüber ist, dass ihre Aufgaben nicht die eines Mitglieds des Sozialistischen Hochschulbundes und Vorsitzende des AStA in Bochum ist? Nach Abschluss des Studiums war Svenja Schulze im Werbe- und PR-Bereich tätig.

Ist der Schulterschluss mit einer kleinen, esoterischen Gruppe von Todeskultisten ein Fehler von Dilettanten in der Regierung?

Die Anbiederung an die Mini-Bewegung, die die Mobilität in den Städten bekämpft, stößt in der Bevölkerung auf Verwunderung, wie unter anderem aus den Kommentaren auf der Facebookseite des BMU hervorgeht:

  • Michael S.: “Die Bundesregierung arbeitet mit einer faschistischen und kriminellen Organisation zusammen.”
  • Sascha P.: “Das BMU “kämpft”… “handelt jetzt”… und “verpflichtet… alles zu tun”… Der Text ist echt der Megawitz,,, Wer postet da eigentlich um diese Uhrzeit? Die Putzfrau???” (Gudrun S.: “Lass’ die Putzfrauen in Ruhe. Die arbeiten wenigstens.”)
  • Marco P.: “Liebes social media vom Bundesumweltministerium! Ich finde es wirklich absolut unwürdig für Beschäftigte nach TVöD und Beamte, sich so plump und durchschaubar an eine Organisation ranzuwanzen, deren Ziel es ist, Wirtschaft, Gesellschaft und Staat, wie wir es kennen zu stürzen! Glaubt ihr ernsthaft, dass Leute, die der Auffassung sind, man könne binnen 6 Jahren CO2 neutral werden, euch loben werden, weil ihr euch einschleimt? Einfach nur peinlich. Es gibt von NABU über Bund bis hin zum Landvolk (richtig gelesen!) sehr viele Organisationen, die konkret was Gutes tun für die Umwelt. XR ist ein Haufen abgedrifteter, extremistischer Typen – und Ihr hofiert die. Voll daneben…”
  • Ralf P.: “Und ich suche die ganze Zeit in irgend einer Ecke das Horn vom “Der Postillon.”

Nein, beim Klimanotstand versteht das BMU keinen Spaß. Zwar antwortet das Team BMU auf die Kritik und weist darauf hin, dass die Ministerin “nachdenklich” werde, wenn der Gründer von Extinction Rebellion z.B. sagt, dass die Demokratie irrelevant werde angesichts der Größe des Problems Klimawandel. Aber die Nachdenklichkeit hindert das Team BMU nicht, sich an XR “ranzuwanzen”.

Der Zweck heiligt die Mittel

Das BMU begründet seine Haltung: “Es geht uns darum, beim Klimaschutz voranzukommen.” Diese Haltung wirft jedoch Fragen auf und Zweifel, dass es der Bundesregierung bei ihrem Kampf auf allen Kanälen tatsächlich um die Bekämpfung der Reaktion geht, wie behauptet wird. Es geht wohl eher um die Ablehnung des Glaubens an einen menschgemachten Klimawandel und den daraus folgenden Ideen des “Klimaschutzes” und eines “Klimaschutzgesetzes”.

“Reaktionäre, regressive und elitäre Bewegung”

Jutta Ditfurth bezeichnet „Extinction Rebellion“ als “nicht intellektuell, sondern ahistorisch, spricht nicht den Verstand an, sondern setzt auf mystisch-esoterisches Drama, pathetische Kostümierung und hat ein zentral vorgefertigtes Bühnenbild. Die Organisation versucht alles, um den intellektuellen Hohlraum mit Versatzstücken religiös-gewaltfreier Ideologie zu verdecken.” Sie bemängelt den “Widerspruch zwischen dem selbstopferungsbereitem Irrationalismus einer Endzeit-Sekte und den knallharten, sehr rationalen Geschäftsinteressen eines Teils der Führung.”

Brendan O’Neill, Herausgeber von spiked, sagt: “Extinction Rebellion ist eine reaktionäre, regressive und elitäre Bewegung, deren Ziel es ist, den Menschen auf der ganzen Welt die beunruhigendste Form von Sparmaßnahmen aufzuzwingen, die man sich vorstellen kann.”

Das BMU setzt sicher nicht auf Eintagsfliegen. Wer oder was bewegt das Umweltministerium, dass es eine derart liebevolle Nachricht an die Klimasekte XR sendet?

XR hat eine Zukunft. Diese Zukunft ergibt sich aus der Tatsache, dass der “Klimaschutz” aus der Idee von Weltrettern entstanden ist, die den Wissenschaftszweig der Meteorologie missbraucht haben, um sich den Schein von Wissenschaftlichkeit zu verleihen. Der Glaube an die Klimakatastrophe ist ein Projekt der reichen Eliten dieser Welt, um mit Hilfe von Angstverbreitung neue Märkte zu erschließen.

Jens Stratmann

Titelfoto: pixels, pixabay

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