Daniele Ganser am 27. März 2023 in Dortmund – oder auch nicht?

Die Grünen-Fraktion bereitet sich auf die Stadtratssitzung am 9. Februar vor. Daniele Ganser sei “einer der aktivsten Akteure der verschwörungsideologischen Szene im deutschsprachigen Raum”, so die Grünen. Sie fordern die Ausladung Gansers aus der Westfalenhalle, deren Betreiber eine hundertprozentige Tochter der Stadt Dortmund ist. In die rot-grüne Koalition gegen den Auftritt Gansers reiht sich auch die CDU ein, berichtet t-online.

Aus dem politischen Dickicht schallt es wieder einmal: Ganser ist “ein Verbreiter von antisemitischen Thesen” – und schon wird man Zeuge eines Vorgangs, der als Pawlowscher Reflex bekannt ist. Eine automatisch ablaufende Reaktion, hier versteckt unter dem Vorwurf des Antisemitismus, zeigt, dass das Hinterfragen einer Behauptung oder gar eine öffentliche Debatte darüber nicht zulässig ist. Jeder Demokrat weiß aber, dass kein Demokrat, der sich zu Recht als Demokrat bezeichnet, auf die Idee käme, Kritikern den Mund zu verbieten.

Es ist nicht schwer zu erraten, welche Stellung der Oberbürgermeister der Stadt Thomas Westphal (SPD) beim Redeverbot für Ganser bezieht: “Nun schlägt sich auch der Rathauschef auf die Seite der Grünen”, sagt t-online Redakteur Julian Seiferth. “Wenn die Geschäftsführung der Westfalenhallen die Veranstaltung nicht durchführt, würde der Oberbürgermeister das gut verstehen und dies als Gesellschafter der Hallen mittragen und unterstützen”, erklärt Thomas Westphal (SPD) auf Anfrage von t-online.

Das Video (2018) verdeutlicht, dass der Historiker die vorherrschende politische Auffassung über Kriegsschuld und Friedenspolitik nicht teilt. In dieser wichtigen Frage bestimmen zurzeit Kriegstreiber in weiten Teilen Europas den Diskurs. Und die lassen sich auf keinen Fall von einem Friedensbefürworter in ihre grün-rot-schwarz-braune Suppe spucken.

Lesenswert: “Wie die Zeiten schlimmer werden – dargestellt am Umgang mit Daniele Ganser” https://www.nachdenkseiten.de/?p=92903


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