Ehre

Donna Laframboise: “Meine Ehre verteidigen”

Eine Journalistin gegen den Weltklimarat

Eine seriös wirkende Organisation in Washington DC, die Whistleblower Organisation “The Government Accountability Project” (GAP), bewerfe sie mit Schmutz, sagt die kanadische Journalistin Donna Laframboise. Die investigative Journalistin teilte ihren Lesern diesen Übergriff am 28.05.2019 auf ihrer Facebookseite mit.

Sie habe sich entgegen ihrer sonstigen Gewohnheiten entschieden, auf die Anschuldigungen zu antworten, sagt Donna Laframboise. In den letzten 10 Tagen habe sie sich die Mühe gemacht, direkt auf die Unterstellungen zu reagieren, Zeile für Zeile, in drei Abschnitten*. Das sei keine schnelle Lektüre, warnt Donna Laframboise. Unabhängig davon, ob man mit ihrer Klimaperspektive einverstanden sei oder nicht, “hier ist, was eine Journalistin, die für sich denkt, zu tun hat. Es gibt aktive PR-Agenturen, die auf Journalisten abzielen und versuchen, uns zu schikanieren, weil wir politisch korrekt sein sollen.”

Teil 1 – Investigative Journalistin gegen den Weltklimarat

“There are activist PR agencies out there WHO target journalists,
trying to bully us into being politically correct.”

Donna Laframboise und der Weltklimarat

Die kanadische Journalistin und Bloggerin Donna Laframboise befasste sich über mehrere Jahre mit der Arbeitsweise des IPCC und koordinierte 2010 eine akribische Untersuchung aller 18.531 Quellen des 4. IPCC-Sachstandsberichts. 2013 veröffentlichte sie ein Buch über die Ergebnisse und gab ihm den Titel “Von einem Jugendstraftäter, der mit dem besten Klimaexperten der Welt verwechselt wurde.” Der „Jugendstraftäter“ ist in diesem Fall der IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change).

Donna Laframboise gilt auch heute noch als eine der weltweit besten Kennerinnen des IPCC.

Die Journalistin arbeitet investigativ. 1992 wurde sie bekannt, als sie um eine Überprüfung des Schuldspruchs gegen Guy Paul Morin bat, der wegen der Vergewaltigung und Ermordung eines neunjährigen Mädchens 1984 zu Unrecht verurteilt worden war (Wikipedia). Sie schrieb von 1992 bis 1996 eine 16-teilige Serie über den Guy-Paul-Morin-Fall. Es war der zweite große Fall einer rechtswidrigen Verurteilung in der modernen Ära des kanadischen Strafjustizsystems.

Als andere Journalisten das Interesse an dem berüchtigten Fall Guy Paul Morin verloren, nachdem er 1992 zu Unrecht wegen Mordes verurteilt worden war, benutzte sie ihre freie Kolumne im Toronto Star, um die fehlerhafte Forensik aufzudecken, die zu seiner Verurteilung geführt hatte.

Die Ermittlungsarbeiten der Journalistin erschienen in mehreren Zeitungen und Zeitschriften; sie hat Artikel und Leitartikel für die kanadische National Post, Toronto Star und andere verfasst; und sie schrieb mehrere Bücher.

Besonders wichtig ist der langjährigen Verfechterin der Meinungsfreiheit ihr Engagement in Canadian Civil Liberties Association, einer gemeinnützigen Organisation in Kanada, die sich der Verteidigung der bürgerlichen Freiheiten und der Verfassungsrechte widmet. Sie trat der Organisation 1993 bei und war von 1998 bis 2001 deren Vizepräsidentin.

Eines ihrer wichtigsten Projekte war die Arbeit über den Weltklimarat.

Der Jugendstraftäter IPCC

Der „Jugendstraftäter“, der IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), war im Jahr 1988 gemeinsam von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) eingerichtet worden. Das Gremium ist keine wissenschaftliche Institution, sondern sammelt und bewertet die klimawissenschaftliche Forschung.

Die Kritik von Donna Laframboise bezog sich im Wesentlichen darauf, dass der IPCC sich nicht ausschließlich auf von Fachleuten geprüfte Wissenschaft stütze, die Begutachtung der eigenen Entwürfe nicht vorurteilsfrei seien, viele der beteiligten Wissenschaftler auch für Einrichtungen arbeiteten, die in der Klimadebatte voreingenommen seien, dass es keine unabhängige Kontrolle gebe, einige der Aussagen des IPCC offensichtlich falsch seien und die Gesamtposition des IPCC, die menschlichen Treibhausgasemissionen lösten wesentliche Veränderungen im globalen Klimasystem aus, falsch sei.

Wegen der Bedeutung des Themas hätte das Buch die Aufmerksamkeit der Forschungsgemeinschaft, wenn nicht der Gesellschaft insgesamt, mit Sicherheit aber die Aufmerksamkeit des IPCC verdient. Dies sagen nicht nur Freunde der Journalistin. Das Buch fasst in wesentlichen Punkten die Kritik der skeptischen Wissenschaftler und interessierten Laien an der Arbeitsweise und an den Ergebnissen des IPCC zusammen.

Der Weltklimarat hat Selbstkritik jedoch unterbunden und genießt trotz nachgewiesener Fehler immer noch großes Ansehen. Der Bevölkerung wird erklärt, dessen Veröffentlichungen entsprächen höchsten wissenschaftlichen Standards, da sie von den besten Fachleuten der Welt erstellt würden. In ihrem Buch zeigt Donna Laframboise jedoch, dass diese positive Einschätzung des IPCC unbegründet ist und die Organisation keineswegs gewillt ist, gravierende Missstände abzustellen. Sie verglich den Weltklimarat daher eher mit einem unerziehbaren Jugendstraftäter, als einer echten Wissenschaftsinstitution.

Donna Laframboise: Warum fast nichts was wir über den Weltklimarat hören wahr ist. Der Vortrag wurde in englischer Sprache anlässlich der 7. Internationalen Klima- und Energiekonferenz am 10. April 2014 in Mannheim gehalten.

Teil 2 – Die Korrektmacher

Wer nicht politisch korrekt denkt, wird politisch korrekt denkend gemacht

Die Kritik an den Methoden des IPCC konnten weltweit trotz aller Anstrengungen nicht zum Verstummen gebracht werden, sodass die Repressalien gegen Kritiker der Hypothese vom ausschließlich oder überwiegend menschengemachten Klimawandel aufgefrischt werden und weiter zunehmen. Es bilden sich ständig neue Organisationen, oder alte werden aufgerüstet, die nach außen unverdächtig erscheinen, betreiben Propaganda in bisher unbekannten Ausmaßen und versuchen gezielt, die Meinungsfreiheit einzuschränken. Zu diesen Organisationen gehört zum Beispiel auch Correctiv, dass im Auftrag von Facebook die Seiten nach sogenannten “Fakenews” durchsuchen und gegen die Betreiber Maßnahmen bis zur Löschung einer kompletten Facebookseite ergreifen darf. Correctiv ist niemandem Rechenschaft schuldig.

Die Strafmaßnahmen für sogenannte Klimaskeptiker, die, obwohl sie einen Klimawandel gar nicht in Zweifel ziehen, als Klimawandelleugner oder Klimaleugner diffamiert werden, sind so vielseitig und vielschichtig wie der ökologisch-industrielle Komplex insgesamt. Tausende kleinerer und größerer Meinungsverteiler und -kontrolleure, die zum Teil sogar mit staatlichen Mitteln gefördert werden, möglicherweise auch in Personalunion miteinander verflochten sind, sorgen für gute Stimmung untereinander, wenn sie einen Abweichler zur Strecke bringen können.

Diese besondere Erfahrung macht zurzeit Donna Laframboise mit einer Institution, von der sie es niemals erwartet hätte: “Das Government Accountability Project” (GAP).

Genau die richtige Adresse für Menschen wie Donna Laframboise, sollte man meinen.

Aber die als gemeinnützig anerkannte Organisation hat die Journalistin nicht unterstützt, sondern sie als Gegnerin ins Visier genommen.

Das Government Accountability Project beschuldigt die Journalistin, zur “Global Warming Denial Machine” zu gehören und stellt sich schützend – vor den Weltklimarat.

GAP

Der Verein behauptet, Donna Laframboise würde ihre alten Angriffe auf den IPCC “recyclen”, um die Glaubwürdigkeit des IPCC zu beeinträchtigen und von der Wissenschaft abzulenken.

Die Behauptung gründet sich auf einen mehr als fünf Jahre alten Gastbeitrag von Climate Nexus aus dem Jahr 2013, den GAP erneut veröffentlicht hat. Ein wieder aufgewärmter Beitrag, in dem das IPCC gegen das 2013 erschienene Buch von Donna Laframboise verteidigt wurde.

Der Beitrag wurde nicht nur einfach veröffentlicht, sondern erhielt eine neue Überschrift: “Donna Laframboise recycelt alte Angriffe auf das IPCC”. Der Journalistin wurde darüber hinaus in verleumderischer Absicht unterstellt, sie sei Teil einer “Global Warming Denial Machine”.

Wie ist es zu erklären, dass eine Organisation, die “die Regierung für die integre Nutzung der Klimaforschung zur Rechenschaft ziehen” will, wie sie sagt, diejenigen diskreditiert, die genau dieser Aufforderung nachkommen?

Teil 3 – Kampagnenverband gegen Menschenrechte

Wandlung von GAP in einen Kampagnenverband

Die kanadische Journalistin Donna Laframboise sagt, sie habe im Laufe der Jahre mit Whistleblowern zusammengearbeitet. Sie reihe sich direkt an ihrer Seite ein. Und sie stellt deshalb die Frage: “Warum macht mich diese in Washington ansässige Organisation kaputt – eine Journalistin in einem fremden Land, die derzeit aus ihrem Heimbüro schreibt und von keiner Stelle einen regelmäßigen Gehaltsscheck erhält?” Sie sagt: “Ich bin jedoch keine Regierung. Ich bin kein Unternehmen.”

Die Journalistin hat mit einer sauberen Recherche ihre Widersacher herausgefordert, und die verlangt “Rechenschaftspflicht” nicht nur für öffentliche, sondern auch für private Bereiche. Die GAP fordert “Rechenschaftspflicht sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor” und etabliert einen modernen Pranger für moderne Hexenverfolgung.

Climate Nexus ist ein gesponsertes Projekt von Rockefeller Philanthropy Advisors, einer gemeinnützigen Organisation, die erklärt, “alle Formen der Kommunikation” zu nutzen, “um die Geschichten der Menschen zu erzählen, die vom Klimawandel betroffen sind und die die Energiewende vorantreiben. Um diese Ziele zu erreichen, arbeiten wir mit Medien, gemeinnützigen Organisationen, Wirtschaftsführern und politischen Entscheidungsträgern zusammen.”

Eine weitere mögliche Erklärung fand Donna Laframboise auf der Homepage von GAP: “Als sich mehr Anwälte dem Team anschlossen, verstärkte das Government Accountability Project seine Rechtsstreitigkeiten und baute seine einzigartige Fähigkeit auf, sowohl politische Interessenvertretung als auch rechtliche Kampagnen zu starten. Dank eines größeren Personals konnten wir uns auf wichtige Bereiche für Whistleblower spezialisieren, z. B. Umweltvorschriften, Lebensmittelintegrität und Finanzaufsicht.” (“As more attorneys joined the team, Government Accountability Project increased its litigation work, setting up its unique capacity to launch both political advocacy and legal campaigns. A larger staff allowed us to specialize in key areas for whistleblowers, such as environmental regulation, food integrity, and financial oversight.”)

Mit der Umwandlung zu einem Kampagnenverband hatte die GAP einen Paradigmenwechsel vollzogen, wie er auch in vielen anderen Organisationen festzustellen ist, die von Grünen politisiert wurden. In Deutschland trifft dies auf nahezu alle Umweltverbände und zahlreiche andere Nicht-Regierungsorganisationen zu, die ebenso wie whistleblower.org/climate-science-watch/ das Thema Klimawandel zu ihrem politischen “Flaggschiff” gemacht haben.

Kampagnen für politische Interessenvertretung. Behalte diesen Satz im Hinterkopf”, sagt Donna Laframboise.

Zu den Schwerpunkten zählt GAP insgesamt sechs Themenbereiche, darunter die Themen “Umwelt, Energie und Klimawandel.” Dazu erklärt GAP:

“Hinter dieser Ablehung der öffentlichen Ordnung (“public policy failure”) steht eine anhaltende, inszenierte Anstrengung, glaubwürdige klimawissenschaftliche Erkenntnisse zu leugnen, um die öffentliche Politik zu vereiteln, die unsere Abhängigkeit von Öl, Gas und Kohle verringern und damit die Gewinne schmälern würde. Wir bezeichnen diese multidekadische Desinformationskampagne als “Global Warming Denial Machine“. Alles begann in den späten 1980er Jahren, nachdem bedeutende Wissenschaftler gewarnt hatten, dass die globale Erwärmung real sei, schädliche Veränderungen in unserem Klimasystem verursache und eine erhebliche Bedrohung darstelle weltweit. Eine Gruppe von Mega-Öl- und Kohleunternehmen begann sich zu treffen und zu verschwören, um Ungewissheit über die wissenschaftlichen Erkenntnisse von Tausenden von Wissenschaftlern weltweit herzustellen, die zu dem Schluss kamen, dass sich der Klimawandel im Laufe der Zeit verschlechtert, wenn wir die Atmosphäre mit Treibhausgasen beladen.”

“Behind this public policy failure is a sustained, orchestrated effort to deny credible climate science findings in order to thwart public policies that would reduce our reliance on oil, gas, and coal, thus cutting into profits. We refer to this multi-decadal disinformation campaign as the “global warming denial machine.” It all began in the late 1980s following strong warnings by prominent scientists that global warming was real, causing harmful changes in our climate system, and posing a significant threat worldwide. A cabal of mega-sized oil and coal companies began meeting and conspiring to manufacture uncertainty regarding the scientific findings of thousands of scientists worldwide WHO had concluded that climate change is worsening over time as we load the atmosphere with greenhouse gases, and that the impacts could rise to the level of an existential threat.”

Die Kernenergie kommt für GAP nicht in Frage. Sie stelle “eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Sicherheit dar”. Ganze Gemeinden seien durch hochradioaktives Material kontaminiert, wenn Systemausfälle wie der Three Mile Island-Unfall auftreten. GAP ist wie der größte Teil der Grünen nicht auf dem neuesten Wissensstand und behauptet: “Auch ohne Unfälle hat die Atomindustrie noch nicht herausgefunden, wie radioaktive Abfälle sicher entsorgt werden können.” Das hatte die Atomindustrie schon vor über 50 Jahren gewusst, aber der Anti-Atombewegung und der Brennstäbekreislaufindustrie ist es gelungen, diese Technik zu verhindern.

Wer die Erklärungen der GAP mit Veröffentlichungen der Grünen in Deutschland vergleicht, sieht, dass sie sich mit deren Forderungen und den deutschen Kampagnenverbänden wie BUND, Greenpeace und anderen nahezu bis aufs Wort gleichen. Insofern trifft die Einschätzung von Donna Laframboise auch für Deutschlands Kampagnenverbände zu: “Mit anderen Worten, ein Arm von GAP verhält sich wie eine politisch motivierte, grüne Interessenvertretung.”

Das Windrad, des Grünen liebstes Spielzeug, ist in der Abbildung auf der Homepage von GAP jedenfalls nicht zu übersehen.

Deutsche GAP

2013 spielte das Government Accountability Project nach eigenen Angaben eine führende Rolle beim Aufbau des Whistleblowing International Network (WIN), einer weltweiten Koalition von Nichtregierungsorganisationen, die sich auf Whistleblowing spezialisiert haben.

Zu den Gründungsmitgliedern von WIN gehört außer Protect (Großbritannien), Open Democracy Advice Centre (Südafrika), Federal Accountability Initiative for Reform (derzeit inaktiv) (Kanada) und Whistleblower-Netzwerk eV, Deutschland. Den Wandel zu einem Klima-Kampagnenverband hat die deutsche Sektion offenbar noch nicht vollzogen. Aber wie stehen die Chancen, um sich gegen den großen amerikanischen Bruder und den Trend zur Umwandlung von Nicht-Regierungsorganisationen in UNO-treue Klimaschutz-Kampagnenverbände behaupten zu können?

Erich Boson

*Deiteilige Analyse von Donna Laframboise:

Dieser Artikel ist “unwichtig109” gewidmet, der in einer schmutzigen Hassmail an die Redaktion von Ruhrkultour darauf besteht, dass der Klimawandel menschengemacht ist.

Totschweigen und Skandalisieren

Titelfoto: TheDigitalArtist, pixabay.com

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