Tom Harris: Grundlegende Annahmen zum Klimawandel müssen überprüft werden

Wissenschaftler, egal welcher Fachrichtung, fürchten sich nicht vor “Untergrabungen” der Wissenschaft, sondern vor einem Stillstand der Diskussion. Um den Stillstand zu verhindern, befürworten politisch unabhängige Institutionen wie International Climate Science Coalition (ICSC), Kanada, die von der Trump-Regierung vorgeschlagene öffentliche Debatte durch zwei Teams: “Rotes Team / Blaues Team”. In einer öffentlichen Diskussion sollen die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema Klimawandel dargelegt werden. Dieser Vorschlag stößt bei arrivierten Klimaforschern auf massive Ablehnung. Für sie sind das “gefährliche Versuche, den Status der Minderheitenmeinungen zu erhöhen und die Legitimität, Objektivität und Transparenz der bestehenden Klimaforschung zu untergraben.”

In der Wissenschaft gibt es keine “bekannte Tatsache”

In einem Artikel in Citizens Journal geht Tom Harris, Executive Director der International Climate Science Coalition (ICSC), davon aus, dass grundsätzlich nichts in der Wissenschaft “eine bekannte Tatsache” sei, vor allem nicht in einer Disziplin, die so unreif sei und sich so schnell entwickelt habe wie die Klimaforschung. Es handle sich lediglich um die Meinungen von Experten, die auf ihren Interpretationen der Beobachtungen und ihrem Verständnis der heutigen Theorie basieren, sagt Harris. Und verschiedene Experten hätten unterschiedliche Meinungen, auch über Fragen, die viele Wissenschaftler als gesichert annehmen. Er begrüßt die Gründung eines “Red Team / Blue Team”. Sie sollten jede Vermutung zum Thema Klimawandel sorgfältig untersuchen, sagt er.

Nach Ansicht des ehemaligen Vizepräsidenten Al Gore gehen die Wissenschaftler “in einem hohen Maß an Sicherheit” davon aus, dass unsere Emissionen von Treibhausgasen einen gefährlichen Klimawandel verursachen, sagt Harris. Die Lösung sehe Al Gore in einer drastischen Reduzierung des Einsatzes fossiler Brennstoffe, die Quelle von 86% der weltweiten Energieversorgung. Al Gore erwarte,  dass wir glauben, dass die Klimawandel-Wissenschaft gefestigt sei.

Fragen an “Rotes Team / Blaues Team”

Wissenschaftler, die an der Debatte “Rotes Team / Blaues Team” teilnehmen, werden zweifellos untersuchen, inwieweit der jüngste Klimawandel gegenüber dem von Menschen verursachten Klimawandel natürlichen Ursprungs ist, sagt Tom Harris. Außerdem würden die Wirksamkeit der Computermodellierung für die Prognose des zukünftigen Klimas und die Trends bei extremen Witterungen und andere Themen der aktuellen Debatte untersucht.

Worüber wahrscheinlich nicht diskutiert werde, aber werden sollte, seien die grundlegenden Bedenken zum Klimawandel. Die Experten sollten zum Beispiel aufgefordert werden, genau zu untersuchen, ob sich die Erde im vergangenen Jahrhundert wirklich erwärmt hat. Sie sollten den CO2-Rekord genauer betrachten und darlegen, ob die Levels seit den 1800er Jahren wirklich gestiegen sind und ob die menschlichen Aktivitäten als Hauptursache für den angenommenen CO2-Anstieg bewiesen sind.

Falle

Tim Ball: Grundfragen sind nicht geklärt

Im Gegensatz zu den Behauptungen von Gore seien diese Art von Grundfragen nicht gelöst, sagt Tom Harris. Professor Dr. Tim Ball, ehemaliger Klimatologe an der Universität von Winnipeg, sei ein Beispiel für einen gut qualifizierten Fachmann, der die Grundlagen der Klimadebatte in Frage stellt.

Ball widerspreche zum Beispiel der Behauptung, dass es einen 0.7 Grad Celsius Temperaturanstieg im vergangenen Jahrhundert gab. Es sei nicht wirklich möglich, dies zu wissen.

“Die besten Wetterstationen in der Welt, in Bezug auf die Dichte des Netzwerks, die Qualität der Instrumente und die Überwachung der Standorte, stehen in den Vereinigten Staaten”, sagte Ball. “Aber auch dort, wie eine Studie des Meteorologen Anthony Watts zeige, erreichen nur 7,9% der bestehenden Stationen Genauigkeiten, die besser sind als +/- 1 Grad Celsius. Also, wie kann man behaupten, dass ein 0.7-Grad-Anstieg über 100 Jahre irgendeinen Sinn hat?”

Während viele Menschen davon ausgehen, dass die CO2 -Konzentrationen in den letzten Jahrzehnten gestiegen sind, bestreiten einige Wissenschaftler dies. Ball sagt: “Der CO2 -Gehalt aus vorindustriellen Zeiten wurde vollständig manipuliert, um einen stetigen Anstieg von 270 Teilen pro Million [ppm] auf die aktuellen 400 ppm zu zeigen. Wissenschaftlich gültige chemische Messungen über CO2-Werte, die über denen von heute liegen, wurden einfach ignoriert.“

Der Anstieg des CO2-Niveaus könne einfach nur ein Resultat des Ausgasens von den Ozeanen sein, die durch Veränderungen der Sonne erwärmt wurden. Ball weise darauf hin, dass der geschätzte Gesamtbeitrag zur atmosphärischen CO2-Konzentration geringer ist als die Ungewissheit der Schätzung des CO2 aus den Ozeanen, so dass die Ermittlung des menschlichen Beitrags derzeit nicht möglich ist.

Es gibt Wissenschaftler, die natürlich nicht mit Ball einverstanden sind, sagt Harris. Aber sie können nicht rational begründen, dass ihre Position zu 100% sicher sei. Die “Rotes Team / Blaues Team”-Teilnehmer müssen bei der Klimawandel-Debatte jeden Stein umdrehen und die grundlegendsten Annahmen der Klimawandel-Debatte Wahrscheinlichkeiten zuordnen. (“The red team-blue team participants must leave no stone unturned and assign probabilities to even these, the most basic assumptions of the climate change debate.”)

Quelle:

http://citizensjournal.us/gores-basic-climate-assumptions-must-challenged/

Titelfoto: AlainAudet, pixabay


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