Zensur – DPA und Fridays for Future

Eine Zensur kommt selten allein

Die Deutsche Presse-Agentur GmbH (dpa) nahm am 6.12.2019 Anstoß an einem Text von Ruhrkultour zu einem Videoclip, der von der Tagesschau anlässlich einer Demonstration von Fridays for Future am 29.11.2019 gesendet wurde. Die Agentur stufte die Aussage von Ruhrkultour als “falsch” ein. Dieser Vorgang hat jedoch einen besonderen Aspekt, weshalb wir darüber berichten.

Grundsätzlich lässt Alles, was mit dem Thema Klimawandel zu tun hat, die Alarmglocken bei den Klimaalarmisten schrillen und ist anfällig für die Zensur. Das gilt für das Thema “Klimanotfall“, wodurch Ruhrkultour sich bei Facebook eine schlechte Bewertung zuletzt durch den US-amerikanischen Wahrheitswächter Climate Feedback zugezogen hat. Und zwar ausschließlich deshalb, weil Ruhrkultour auf seiner Facebookseite auf eine Warnung von 500 Wissenschaftlern gegenüber dem UN-Generalsekretär Guterres vor dem Klimaalarmismus aufmerksam machte.

Die Rechthaberei der Klimaalarmisten kommt auch beim Thema Fridays for Future zum Zuge. Zwei Organisationen, die dpa und die Gemeinnützige GmbH Correctiv, bieten ihre Dienstleistungen gewerbsmäßig für Facebook an und sind im Auftrag von Facebook in Deutschland für die Überprüfung von “Falschmeldungen” durch Facebook autorisiert. Sie sind berechtigt, gegenüber Usern Sanktionen zu verhängen. Ein Problem, dass diese Organisationen als Legislative und Exekutive in einer Person wirken, sieht Facebook offenbar nicht.

Die dpa beschränkt sich nicht auf Facebook, sondern macht von ihrer Möglichkeit Gebrauch, die interne Facebook-Angelegenheit auf einer eigenen Plattform, im Presseportal, zu veröffentlichen und, wie es scheint, zu vermarkten. Das vermeintliche Fehlverhalten von Ruhrkultour wird im Presseportal bundesweit an den Pranger gestellt und offenbar der dpa und anderen Medien zu einer gewerbsmäßigen Nutzung zur Verfügung gestellt.

Fridays for Future in der Tagesschau

In dem kurzen Videoclip lässt die Tagesschau ein Mädchen als Demonstrantin zu Wort kommen, als sei sie zufällig vor die Kamara geraten. Es handelt sich tatsächlich um Maira Kellers, die darüber spricht, dass ihre Schulnoten wegen ihres Engagements bei Fridays for Future massiv schlechter geworden seien. Sie sagt, das Klima habe höhere Priorität und sollte dann auch über ihrer schulischen Leistung stehen.

Die Tagesschau interviewt “eine Demonstrantin”

Am 01.12.2019 veröffentlichte Ruhrkultour den folgenden Videoclip der Tagesschau und kommentierte ihn mit den Worten: “Ein Beitrag der tagesschau, wie FFF zur Lösung des Bildungsproblems beitragen könnte. Wir wissen nicht, was sich die tagesschau dabei gedacht hat; aber in Zukunft werden nach erfolgreicher Deindustrialisierung gewiss weniger Akademiker, sondern mehr Menschen zum Ausmisten von Ställen gebraucht.”

Wenige Stunden nach der Veröffentlichung des Videos postete Ruhrkultour einen weiteren Beitrag zu dem Thema und schrieb:

“Die Tagesschau präsentiert als FFF-Demonstrantin eine 14-jährige Schauspielerin, die sich bei einem Castingportal für junge Schauspieler um Rollen bewirbt. Offenbar hatte das Mädchen hier Erfolg gehabt, und die tagesschau einen Aufmacher. Sie schrieb: “Am Freitag auf die Klimademo oder in die Schule gehen? Diese Demonstrantin hat das für sich klar entschieden.”
https://www.facebook.com/tagesschau/videos/766329397127110/
https://www.castforward.de/members/profile/maira-kellers
Aufmerksame Leser haben uns auf diese raffinierte Manipulation aufmerksam gemacht.”

.

Die 14-Jährige wurde von der Tagesschau als einfache Demonstrantin präsentiert. Den Berichterstattern müsste zu diesem Zeitpunkt jedoch bekannt gewesen sein, dass die Schülerin bereits in mehreren Sendungen als Schauspielerin in Erscheinung getreten war, unter anderem auch in KiKa.

Ruhrkultour sieht darin nach wie vor eine “raffinierte Manipulation“.

Facebooks Faktenprüfer stuft die Seitenqualität von Ruhrkultour herab

In einer ersten Version wurde Ruhrkultour unter dem Menüpunkt “Seitenqualität” bei Facebook mitgeteilt, dass eine Faktenprüfung durch das Presseportal durchgeführt worden sei.

Beim Anklicken der Meldung erfolgt eine Weiterleitung zur Internetseite des Presseportals. Dort wird der Vorwurf ausführlich begründet.

Das Presseportal ist jedoch ein Unternehmen der dpa und nicht mit der Überprüfung von Facebookseiten beauftragt, sondern die dpa.

Das Presseportal ist eine 100%ige Tochter der dpa und laut eigenen Angaben “das meistbesuchte Portal Deutschlands für Corporate Content und eine verlässliche Recherchequelle für Medienschaffende”. Es gehört zu news aktuell, ebenfalls eine 100%ige dpa-Tochter. Das Unternehmen beliefert Zielgruppen per Mail oder Redaktionsticker, veröffenlicht PR-Content im Web und sorgt für hohe Auffindbarkeit bei Google und Co. Nachzulesen ist dies auf der Homepage news aktuell/presseportal. Weiter heißt es: “Ihre smarten Produkte ots und zimpel erreichen alle relevanten Multiplikatoren für PR-Inhalte weltweit. Von gestandenen Redakteuren, über digitale Influencer bis hin zu fachspezifischen Bloggern und interessierten Verbrauchern.”

Ruhrkultour hat dem Presseportal der dpa keinen Dienstleistungsauftrag erteilt. Es bestand auch keine Absicht, dem Presseportal ein Trittbrett für seine unternehmerische Tätigkeit zu bieten, ohne Rücksprache mit Ruhrkultour zu nehmen.

Die Veröffentlichung im Presseportal verstößt nach unserer Auffassung zumindest gegen gute Sitten. Denn Ruhrkultour wird an den größten Pranger gestellt, der sämtlichen Medien nicht nur in Deutschland zur Verfügung steht.

Presseportal oder dpa?

In einer aktuellen Version der Mitteilung an Ruhrkultour erscheint an Stelle des Vermerks “PRESSEPORTAL.DE” als Autor “DPA-FAKTENCHECK”. Verlinkt ist die Meldung jedoch wie zuvor mit der entsprechenden Internetseite des Presseportals.

Den kompletten Text des Presseportals dürfen wir hier nicht veröffentlichen, da die dpa auf ihren Faktencheck ein Copyright angemeldet hat. Es untersagt “jegliche Nutzung von Texten, Grafiken und Bildern ohne vertragliche Vereinbarung oder sonstige ausdrückliche Zustimmung der dpa”. Wir werden die entscheidenden Punkte im Folgenden zitieren.

Die “Beweisführung” der dpa

Die Tagesschau hat, wie die dpa hervorhebt, „eine Demonstrantin interviewt“, die in einem kurzen Videoclip darüber spricht, dass ihre Schulnoten schlechter geworden seien. Unserer Redaktion war ein medienprofessionell wirkendes Verhalten der 14-Jährigen aufgefallen. Leser wiesen uns auf deren Schauspielerfahrung hin.

Die Schauspielerin

Die dpa erklärt in ihrem Faktencheck, dass es keinerlei Beleg dafür gebe, dass die «Tagesschau» eine Schauspielerin engagiert hat, die eine Demonstrantin mimt. Stattdessen habe sie eine Demonstrantin interviewt, die in ihrer Freizeit schauspielert, sagt die dpa.

Ruhrkultur hat weder behauptet, dass die Tagesschau eine Schauspielerin engagiert hat, noch dass sie engagiert wurde, eine Demonstrantin zu mimen!

Im Presseportal erklärt die dpa, dass man mehreren Einträgen in den Online-Karteien von Schauspielagenturen entnehmen könne, dass Kellers schauspielert und tanzt. Die Agentur verlinkt zum Beweis in ihrem “Faktencheck” die Werbeseite von Maira Kellers.

Wir schließen daraus, dass der Tagesschau bereits vor dem Interview bekannt war, dass Kellers keine einfache Demonstrantin war, sondern über schauspielerische Erfahrung verfügt. Die dpa bestätigt diese Vermutung. Sie sagt, das sei “keine Neuigkeit” – man habe es schon Tage vor dem «Tagesschau»-Kurzinterview auf ihrem Twitter-Konto lesen können. (http://dpaq.de/gjpyP). Die Tagesschau wusste demnach, welche ambitionierte Schülerin sie interviewte.

In ihrer Vita führt Maira Kellers ihre Schauspielerfahrung auf. Ob diese Beschäftigung einer Freizeitaktivität oder eher einer gewerblichen Beschäftigung entspricht, wissen wir nicht:

FILM UND TV, 2018
DIE DREI !!! Regie: Viviane Andereggen | Kinofilm
WONDER Regie: Olivia Nigel | Kurzfilm
LEIDER LUSTIG Regie: Joseph Bolz | Serie | KIKA

THEATER
2017 DAS DSCHUNGELBUCH, Regie: Jürgen Erdmann-Schulz | Tanzstation Köln
2015 DIE KLEINE HEXE, Regie: Jürgen Erdmann-Schulz | Tanzstation Köln
2013 PETERCHENS MONDFAHRT, Regie: Jürgen Erdmann-Schulz | Tanzstation Köln

Die Pressesprecherin

Die dpa weist darauf hin, dass die 14-jährige Maira Kellers eine der Pressesprecherinnen und Pressesprecher der Klimabewegung «Fridays for Future» in Deutschland (http://dpaq.de/sJcbZ) sei. Sie habe sich auch an einer Demonstration in Köln am 29. November 2019 beteiligt. “Dort wurde sie bei einem Straßendreh der «Tagesschau»-Redaktion gefilmt.”

In dem Videoclip ist von der Tätigkeit der 14-jährigen Schülerin als Pressesprecherin nicht die Rede. Sie wird lediglich als Demonstrantin vorgestellt.

Es ist erstaunlich, dass die dpa eine 14-Jährige als Pressesprecherin tituliert. Denn bei der Suche nach Jobs für Pressesprecher geht es immer noch um Qualifikationen, die der Bewerber dafür mitbringen muss. “Um als Pressesprecher arbeiten zu können, benötigst du im Idealfall ein abgeschlossenes Public Relations-Studium. Je nach Branche des Unternehmens kann auch ein fachlich passendes naturwissenschaftliches oder geisteswissenschaftliches Grundstudium als Einstieg in den Beruf dienen, das mit einem PR-Mastergang oder einer Spezialisierung in Richtung Unternehmenskommunikation erweitert wird.” (https://www.bachelorprint.de/karriere/jobs-stellenangebote/pressesprecher/)

Raffinierte Manipulation

Die dpa widerspricht: es handle sich nicht um eine «raffinierte Manipulation».

Die dpa/das Presseportal teilten über Facebook mit: “Falsch: Die 14-jährige Demonstrantin wurde nicht als Schauspielerin angeheuert”. Das hatten wir auch nicht behauptet.

Als erfahrene Jung-Schauspielerin kann Maira Kellers das Anliegen der Demonstranten professioneller in Szene setzen als andere Gleichaltrige. Das dürfte allgemein bekannt sein.

Ruhrkultour hat nicht unterstellt, dass es sich bei Maira Kellers in Wahrheit um eine «angeheuerte Schauspielerin» handelt, den Vorgang jedoch als «raffinierte Manipulation» bezeichnet.

Manipulation bedeutet unter anderem „Lobbying” oder “Lobbyismus“. Wir hatten auf die Lobby-Tätigkeit der jungen Dame hingewiesen, ohne ihre Verpflichtung als “Pressesprecherin” von Fridays for Future zu kennen. (Die dpa wird es nicht für möglich halten, aber es gibt auch Journalisten, die sich nicht für die Girlies der Bewegung interessieren, sondern für die Inszenierungen um sie herum.)

Die Verbindung von Information und Präsentation im Interesse des Anliegens von Fridays for Future ist aus unserer Sicht generell durchaus als clever, gewitzt, pfiffig oder schlau zu bezeichnen. Diese Wörter sind übrigens alle gleichbedeutend mit “raffiniert“. Es ging schließlich um die Interessen Jugendlicher, die von einer durch Schauspielerfahrung geschulten Lobbyistin für deren Ideen warb. Oder nicht?

Im Nachhinein gefragt: Ist es nicht pfiffig, das Anliegen von Fridays for Future durch eine 14-jährige Schauspielerin, die zugleich eine der Pressesprecherinnen und Pressesprecher der Klimabewegung «Fridays for Future» in Deutschland ist, präsentieren zu lassen?

Maira Kellers: “Ey, es gibt gerade Flüge nach Thailand für nur 99€”

Es ist immer wieder ernüchternd, wenn man bestätigt findet, was man im Grunde schon vorher ahnt. Dies betrifft auch die derzeit heroisierten “Klimaaktivisten”, die von den Medien wie ein Werbeplakat hochgehoben und verteidigt werden.

In ihrem Twitter-Account erfahren wir mehr über die Gedankenwelt von Maira Kellers. Nun gut, sie ist ein Kind. Aber diejenigen, die sie in den Vordergrund rücken, sind erwachsene Profis.

Am 25.11.2019 twittert die “Pressesprecherin” von Fridays for Future Köln: “Die Groko hat sich mit dem klimapaket als unfähig erwiesen und wird sich damit bei der COP blamieren! Wir fordern am 29.11.2019 einen Neustart!”. In ihrem direkt darauf folgenden Tweet schreibt sie am folgenden Tag, den 26.11.2019: “Ey, es gibt gerade Flüge nach Thailand für nur 99€! Ich weiß Fliegen ist scheiße und so, aber man kann sich ja wohl noch was gönnen… Hier: https://flynice.de/blackfriday NeustartKlima BlackFriday ” *

Thailand? Das Mädchen ist 14 Jahre alt und hat Schwierigkeiten in der Schule.

Dies ist die zweite Zensur innerhalb der letzten zwei Monate. Bei der vorhergehenden Zensur – eine kommt selten allein – ging es um eine Zensur wegen eines Posts auf Facebook, in dem Ruhrkultour über den Brief von 500 Wissenschaftlern gegen den “Klimanotfall” informierte.

In beiden Fällen hat Ruhrkultour nicht die Bewertungsoptionen von Facebook verletzt. Die Redaktion hält die Prüfer für politisch voreingenommen und bewertet die Einschränkung der Facebookseite als Zensur.

Was lernen wir daraus? Klimanotfall und Fridays for Future sind Themen, die wir besonders im Auge behalten werden. Nach dem Motto:

“Es ist immer sinnvoll, Hysterie zu hinterfragen”

Nachtrag:
*Was hinter dem Link steckt berichtet unter anderem “Die Welt”. Aber was er bedeutet, verraten die Kids von Fridays for Future: Sie fühlen sich stark – solange man ihnen nicht den Strom für ihren Smartphone abdreht und Klima-Heuchelei Schule macht.

Zensur

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Titelfoto: geralt, Pixabay

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